Maxime Chattam: „Die Teufelsformel“ – Alles „nur“ Verschwörungstheorien?

Tagtäglich sind wir bewusst oder unbewusst unzähligen Überwachungs- und Manipulationssystemen ausgesetzt. Einige wenige versuchen auf unsere Kosten ihren Reichtum noch zu vergrößern. Der gläserne Mensch ist schon lange kein Bild mehr aus irgenwelchen Science-Fiction Romanen oder Filmen.

Diese Fakten hat der französische Autor Maxime Chattam genommen und einen spannenden Thriller mit dem, wie ich finde, etwas unpassenden Titel „Die Teufelsformel“ drumherum geschrieben. Wobei ich die Geschichte ganz gut, die gesellschaftskritischen, ja fast schon aufklärerischen Fakten hingegen grandios dargestellt und zusammengefasst fand.

Eines Tages wird die junge Pariserin Yael Mallan von merkwürdigen Ereignissen geplagt. Ihr Laptop scheint aus dem Nichts mit ihr zu kommunizieren und merkwürdige Schatten in Spiegeln senden ihr Botschaften. Schnell zweifelt sie an ihrem Verstand. In ihrer Ratlosigkeit bittet sie den Journalisten Thomas, eine Zufallsbekanntschaft aus einer Bar, um Hilfe. Gemeinsam werden sie von mächtigen Männern gejagt, die anscheinend einer Art Geheimbund angehören und die Menschen nach ihren Wünschen manipulieren.

Sie erhalten weiterhin merkwürdige Botschaften, die sie mehr und mehr auf die Fährte der sogenannten SCHATTEN bringen, doch auch die Gegenseite schläft nicht. Eine Horde Auftragskiller im Nacken ist ihre einzige Chance zu überleben, die Existenz besagter SCHATTEN aufzudecken.

Schutz und Hilfe finden sie bei dem Botschaftersohn Kamel, dessen Blogeinträge zwischendrin immer mal wieder die Handlung unterbrechen.

Und genau diese Blogs haben mir wirklich sehr gut gefallen. Kamel deckt peu à peu die Machenschaften unseren heutigen politischen und wirtschaftlichen Systeme auf. Die Politiker sind eigntlich nur noch Marionetten großer Wirtschaftsbosse, die unser Geschick zu ihren Gunsten hin lenken. Katastrophen wie der 11. September werden benutzt um ihre eigentlichen Ziele durchzusetzen. Ja, sie sind sogar mit Absicht angezettelt, denn ängstliche Mensche kann man am besten manipulieren.

Kamels Texte sind keine bloßen Thriller-Dan-Brown-Verschwörungstheorien, sondern nachprüfbare und wahre Fakten. Chattam deckt hier in einer einfach verständlichen Sprache und einer unterhaltsamen und spannenden Geschichte die Missstände unserer westlichen Systeme auf. Der Leser wird mehrmals zum Nachdenken, Hinsehen und vor allem Nachprüfen und Recherchieren der Tatsachen angeregt.

Nett finde ich auch die Musiktipps die der Autor am Anfang des Buches dem Leser gibt um sich in die richtige Stimmung zu versetzen. Das Ende war einfallsreich, gut geschrieben und zur Geschichte absolut passend.

Es wäre wirklich schön, wenn es mehr Thriller solcher Art geben würde, denn wenn man schon auf Verschwörungstheorien rumreitet, kann man gleich die echten „Fehler im System“ darlegen.

Gesellschaftkritik in leichter, verständlicher, unterhaltsamer und vor allem spannender Kost. Viel Spaß beim Verschlingen, Verdauen und vor allem beim Wirken lassen!

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