Bio-Convenience?

Tiefgekühlt oder verzehrfertig, Pizzen oder Dosensuppen: was bei den konventionellen Lebensmitteln längst gang und gebe ist, zieht nun auch immer mehr in die Regale der Bio-Läden und Supermärkte. Aber welchen Sinn haben Convenience Produkte im Bio-Bereich?

Für die schnelle Bio-Küche gib es inzwischen so gut wie alles, was auch im konventionellen Handel in diesem Bereich zu haben ist. Convenience, das heißt so viel wie bequem oder komfortabel und steht für Produkte, die in irgendeiner Form vorbereitet sind. Sei es der Salat, der schon gewaschen und zerkleinert ist und nur noch mit Dressing übergossen werden muss; das Gemüse, das bereits blanchiert und in wenigen Minuten gar ist oder die Suppe in der Tüte oder Dose, die man nur noch erhitzen muss.

Einer Studie der Agrarorganisation CMA zufolge wächst die Nachfrage nach schnellen, unkomplizierten Mahlzeiten stetig – auch nach Produkten in Öko-Qualität. Besonders der ökobewußte Single, der nicht kompliziert große Mahlzeiten kochen will und die beruftätigen Eltern, die schnell aber doch gesund für ihre Kinder kochen wollen, treiben diesen Trend voran.

Das Besondere an Bio-Convenience soll zum einen die kontrolliert biologische Herkunft der Grundstoffe wie Mehl, Zucker, Gemüse, Obst, Fleisch, Kräuter oder Gewürze sein, zum anderen der Verzicht von den meisten Zusatzstoffen, wie Aromen, Geschmacksverstärker, Süß- und Konservierungsstoffe.

Klingt doch eigenlicht super, nur: schmeckt es auch? Und: wird dadurch nicht die Idee der nachhhaltigen und ökologisch bewußten Ernährung konterkariert, wenn es doch wieder nur darum geht, möglichst schnell etwas industriell Produziertes in sich reinzuschaufeln? Teuer sind die Produkte meistens auch – und bringen viel Müll mit sich….

Aber ich muss zugeben: es ist einfach zu verlockend, sich eine Bio-Tiefkühlpizza in den Ofen zu schieben als kompliziert zu kochen, gerade bei Stress und Zeitmangel. Ist erst das Angebot da, greift man wohl doch eher zu – außer man gehört zur Öko-Fundi-Szene. Die vorgefertigten Produkte machen den Weg schwer hin zum kritischen Konsumenten. Aber naja: wenig verarbeitetes Tiefkühlgemüse, das quasi gleich nach der Ernte schockgefrostet wird, soll zumindest etwas mehr Vitamine enthalten als Gemüse, das auf dem Markt gekauft wird und noch ein paar Tage liegt. Ein kleiner Trost.

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