Die Beat Generation – Zwischen Vision und Wahnsinn (Teil 4 – Jack Kerouac)

Der letzte der Autoren, den ich in meiner Reihe über die Beat Generation vorstellen möchte, ist Jack Kerouac. Ähnlich wie seine zwei Brüder im Geiste Allen Ginsberg und William S. Burroughs, lebt auch Kerouac ein exessives Leben, doch fanden die anderen beiden Wege damit umzugehen oder heraus, zerbrach er daran.

Jack Kerouac wurde 1922 unter dem Namen Jean-Louis Lebris de Kerouac in Lowell, Massachusetts, geboren. Seine Eltern waren Franco-Kanadier und so wurde bei den Kerouacs zuhause kaum Englisch gesprochen, sondern auschließlich der französische Dialekt Joual.

1940 bekam aufgrund seines Talents für Fußball ein Stipendium für die Columbia University in New York, von der er aber bereits ein Jahr später wieder verwiesen wurde, da er seinem Trainer erklärte, er wolle lieber schreiben statt Sport zu treiben.

Er meldete sich bei der Kriegs-und Handelsmarine und fuhr zur See. 1946 wurde er aber schon wieder aufgrund von psychischen Problemen entlassen.

Trotz allem trieb sich Kerouac immer noch auf dem Campus der Columbia umher, wo er dann u.a. Allen Ginsberg und William Burroughs begegnete.

Zunächst schrieb Jack auf seinen unzähligen Reisen durch die USA einen unveröffentlichten Roman nach dem anderen. Erst als seine bereits berühmt gewordenen Freunde, vor allem Allen Ginsberg, Kerouac öffentlich als „den Besten von ihnen“ bezeichneten, begannen die Verleger sich für seine Werke zu interessieren. 1957 wurde dann sein wohl berümtestes Werk „On the Road“ (zu deutsch „Unterwegs“) veröffentlicht.

Doch dann drehte sich der Ruhm um. Kerouac wurde als der Vorzeige-Beatnik in alle möglichen Talkshows eingeladen und zeitweise andauernd von Fotografen verfolgt.

Total überfordert zog er anfang der Sechziger wieder zu seiner Mutter und starb dann 1969 von Alkohol, Drogen und Depressionen zerfressen.

Jack Kerouacs literarisches Werk kann man mit Fug und Recht als ekstatisch beschreiben. Seine rauschhafte Sprache und seine Lebensgier sind einfach unersättlich. Vor allem das Bild des amerikanischen Außenseiters prägte er entscheidend.

Doch so schnell er lebte, so tragisch ging er auch daran zu Grunde.

Die Beat Generation hat viele gesellschaftliche Tabus und Klischees gebrochen und so einen neuen Weg der Freiheit versucht einzuschlagen. Ein wenig Beatnik würde heutzutage auch nicht schaden…

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2 Kommentare

  1. Jacks Virginias | Lesen was klüger macht

    6. Februar 2011 at 12:48

    […] via buechervielfalt.de […]

  2. Helmut Gotschy

    5. Juli 2011 at 16:40

    Hallo,
    ich bin Redaktionsmitglied der Onlinezeitschrift eXperimenta http://www.experimenta.de und suche für ein Kerouac-Feature ein Bild. Kann ich dieses Bild dafür verwenden? Für Fragen diesbezüglich stehe ich gerne zur Verfügung
    Ich freue mich auf Ihre Antwort.

    Herzliche Grüße
    Helmut Gotschy

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