Menschen gehen gefährlich

Nur allzuoft gehen Menschen gedankenlos einen Weg entlang. Man muss jedoch nicht Hans-Guck-in-die-Luft sein, damit dies zu schweren stürzen führen kann. Wissenschaftler haben dies nun näher untersucht.

[youtube wippooDL6WE]

Gerade im Zusammenhang mit Arbeitsunfällen ist die Untersuchung des Stolpern, Stürzen oder Umknicken besonders interessant. Schließlich kann dies unter den Bereich Arbeitsunfälle fallen und demnach rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen. Natürlich sind auch häusliche Stürze von Interesse, denn auch sie können zu Verletzungen führen, die vielleicht vermeidbar wären.

Das Grundproblem besteht darin, dass wir als Menschen den Gang und das Laufen in der Kindheit lernen, internalisieren und dann automatisch ausführen. Jeder Gang ist individuell unterschiedlich. Schon Bourdieu meinte, dass am Gang, als Teil der Hexis der Mensch in seiner sozialen Prägung erkannt werden kann. Und auch die Polizei identifiziert mittlerweile Menschen an ihren Bewegungsprofilen. Der Gang verläuft nun so automatisch, dass unvorhergesehen Ereignisse leicht zu einem Sturz führen können.

Die Menge der Stürze sollte nicht unterschätzt werden. So hat die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) imJahr 2000 5,36 Millionen Unfälle mit ärztlicher Versorgung in Folge von Stürzen registriert, die im Heim- und Freizeitbereich stattgefunden haben. Davon sind 1,3 Millionen Stürze bei Bewegungen in der Ebene festgestellt worden. Das normale Gehen ist also durchaus risikoreich. In Bereichen, in denen es leicht mal passieren kann, dass Hindernisse und seien es nur Kabel auf dem Boden oder kleine Steinchen, auftauchen, sollte bewusster gegangen werden. Eine andere Methode ist es, die Gefahrenquellen zu erkennen und gut zu sichern, indem die entsprechenden Bereiche überdeckt, gut ausgeleuchtet oder mit Warnschildern ausgestattet werden.

Bei dem Gehen wurden auch Risikogruppen entdeckt. So gibt es Menschen, die als „Beschwingte Geher“ bezeichnet werden, die beim Durchschwingen des Beines die Fußsohle nie näher als 3,44 Zentimeter dem Boden nähren. Diese sind kaum gefährdet. Dahingegen nährt der „Schlurfer“ sich um 0,5 Zentimeter dem Boden. Damit gehört er zu einer Risikogruppe. Entsprechend den Risiken lässt sich jedoch auch das Schuhwerk anpassen, um den Gang sicherer zu machen. Der Schlurfer könnte Schuhe mit starker Spitzensprengung gebrauchen, um mehr Sicherheit zu haben, Umknicker Schuhe mit hohem Schaft usw. Also: Augen auf beim Gehen…

Mehr laden
Load More In Biologie
Comments are closed.

Mehr Wissen

Psychologie: Kann CBD die mentale Gesundheit unterstützen?

In den letzten Jahren hat CBD, kurz Cannabidiol, viel Aufmerksamkeit als potenzielle Unter…