Orgien statt Zärtlichkeit – Teenager und Sex, Teil 2

Hier nun die Fortsetzung zum Thema Jugendliche und Sex.

Umfragen und Interviews zeigen es immer wieder – Sex ist für unsere Jugendlichen einfach nichts Besonderes mehr. Man tut es eben, „ist doch nichts dabei“. Warum ist das so? Hauptsächlich möchten Jugendliche heute früh reif und erwachsen sein. Und was macht erwachsener als Alkohol, Sex und Rauchen? Tun die ganzen Erwachsenen im Fernsehen schließlich auch.

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Wirklich überraschend ist es unter diesen Umständen wirklich nicht, dass schon mehr als die Hälfte aller 16-Jährigen bereits das „erste Mal“ hinter sich hat. Und wo die Grenze ist, lässt sich auch als Elternteil schlecht einschätzen. Abends mit der Tochter fernzusehen, da ist doch nichts dabei. Wenn dann allerdings die Lieblings-Serie der Kleinen, Sex and the City, läuft, in der vier erwachsene Frauen bei ihren erotischen Abenteuern und Erlebnissen begleitet werden, geschaut wird – ist das dann schon zuviel?

„Hallo Beraterteam. Mein Freund hat gesagt, wir sollen doch Analverkehr machen. Wir haben uns für nächste Woche verabredet, und ich habe Angst, dass ich was falsch mache. Bitte sagt mir, was ich tun muss“, mailt eine 13-Jährige an ein Beraterteam  in einem Internetforum. Woher diese Hemmungslosigkeit kommt, Erklärungsansätze haben wir bereits besprochen. Auch Vorbilder spielen hierbei sicherlich eine große Rolle. In vielen Liedern der von Teenies heiß vergötterten Musikern geht es knallhart um das Eine – „Du weißt, ich schlage sie, ficke sie, liebe sie, verlasse sie, weil ich sie verdammt noch mal nicht brauche“, rappt zum Beispiel Jay-Z. Kein Grund Jay-Z zu verteufeln, der Mann ist bei Weitem nicht der Einzige.

Der dritte und letzte Teil dieses kleinen Exkurses findet sich hier.

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One Comment

  1. r4ind4nce

    10. September 2008 at 16:00

    So unangenehm oder deplaziert das auch anmuten mag, viel lässt sich daran einfach nicht mehr ändern. Sex scheint innerhalb der Jugend zu einer Art Trendsport geworden zu sein und die Medienlandschaft bekräftigt unsere Sprösslinge darin, wo sie nur kann. Ob es das Internet ist, das jedem zehnjährigen einfachsten Zugang so Pornographie ermöglicht; das Fernsehen, das sexuelle Inhalte nicht nur schon vor 10 Uhr abends, sondern auch gleich schon im Mittags- und Nachmittagsprogramm platziert, oder auch die einschlägige Presse vom Schlage BILD oder Kurier, die bei jeder Gelegenheit barbusige „Schöneiten“ auf Titel- und Rückseiten unterzubringen suchen, – letztlich finden sich das Thema Sex und die entsprechenden Reize überall. Auch – und gerade – in der Werbung. Es ist sicherlich keine begrüßenswerte Entwicklung, aber sie findet statt und sie ist nicht zu stoppen. Das bringt Gefahren mit sich. Junge Jugendliche und Kinder sind ganz einfach nicht verantwortungsbewusst. Aber Verbot und Strafen führen zu nichts, sie machen das Problem und die Tendenz, zu tun, was einem verboten wurde, nur noch größer.

    Lösung? Fehlanzeige.

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