Rosa und Blau: Woher kommen die Farben für Mädchen und Jungs?

Fast schon unfreiwillig passiert es: man sucht nach einem Geschenk für einen Jungen und greift sich ein hellblaues Spielzeug, bei den Babyschuhen für ein Mädchen landen die rosa Puschen im Einkaufskorb. Woher kommen aber diese Farbzuweisungen?

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Hunderte an Jahren muss man nicht zurück gehen, um die Ursprünge zu finden, denn erst in den 40er Jahren entwickelte sich die klassische Kombination für Jungs (blau) und Mädchen (rosa). Davor war es genau anders herum, ob man das nun glaubt oder nicht, da Rosa für eine stärkere Farbe gehalten wurde, während Blau zu delikat war, da es vor allem mit der Jungfrau Marie verbunden wurde.

Farben und Geschlechterrollen

Aber auch in den 40ern war ein Farbkonzept für verschiedene Geschlechter noch eine eher neue Idee, denn erst während des viktorianischen Zeitalters gab es bestimmte Mode für Kinderzimmer, was sicher auch daran lag, dass Magazine, in denen Modetrends zum Tragen kamen und ein größeres Publikum erreichten, erst zu dieser Zeit wirklich populär und günstig genug waren.

Davor wurden Jungs und Mädchen gleich angezogen, bis sie ungefähr 6 Jahre alt waren, erst mit der Verbreitung von Stangenmode und Trends kamen die Farbverteilungen.

In der Nachkriegszeit änderte sich das erneut, ob das nun daran lag, dass die Queen Elizabeth in Erwartung eines Jungen das Kinderzimmer für ihr ungeborenes Baby in Rosa kleidete und dann mit Überraschung ein Mädchen bekam oder ob es soziale Studien waren, die ergaben, dass weibliche Affen eher zu warmen Farben neigten. Diese Studien gingen sogar so weit, zu sagen, dass Frauen genetisch eher rote Farben bevorzugten, was allerdings wenig belegt wurde.

Kultureller Einfluss bestimmt Jungs und Mädchen

Mittlerweile kann man jedoch stark davon ausgehen, dass es die Umgebung, die Erziehung und der kulturelle Druck ist, der auf Kinder und ihre Eltern einwirkt. Geschlechtsneutrale Spielzeuge und Klamotten zu kaufen, die nicht rosa oder blau sind, kann teilweise sehr schwer werden, natürlich möchte man Freunden und Verwandten nicht vorhalten, was sie schenken, der Griff zur rosa Puppe für das Mädchen und das blaue Auto für den Jungen ist nicht gewollt, sondern eher unterbewusst in uns eingebrannt.

Umgehen kann man es, indem man sich dessen bewusst ist, allerdings nicht zu sehr darauf pocht, dass alles neutral ist, denn letzten Endes sollte man seinem Kind nichts aufdrängeln, geschlechterneutral oder nicht.

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