Studenten und Schülern nehmen Substanzen zur Förderung geistiger Leistungen

Studenten steigern laut einer neuen Studie der Universitätsmedizin Mainz ihre Leistungsfähigkeit mit Pharmazeutika künstlich. Die Forscher haben bei Schülern und Studenten eine hohe Bereitschaft zum Einnehmen von Substanzen zur Förderung geistiger Leistungen festgestellt.

Bei der Studie zum sogenannten Hirndoping hatten sich nur rund vier Prozent der Befragten dazu bekannt, schon illegale Drogen oder verschreibungspflichtige Medikamente eingenommen zu haben, erklärte der Leiter der Studie Univ.-Prof. Dr.Klaus Lieb. Aber mehr als 80 Prozent der Befragten gaben an, Pillen nehmen zu wollen, wenn diese frei verkäuflich und ohne Nebenwirkungen wären. Und nur elf Prozent lehnten leistungssteigernde Drogen ab.

In der Studie, bei der 1035 Schüler und 512 Studenten befragt worden, untersuchten Lieb und seine Forscherkollege Andreas Franke die Nutzung von Substanzen, die zur Konzentrationssteigerung oder zum Wachbleiben eingenommen werden. In erster Linie ging es dabei um die illegale Droge Amphetamin, das Hyperaktivitätsmedikament Ritalin, das Psychostimulantium Modafinil sowie Antidepressiva und Medikamente gegen Demenz.

Laut den Forschern nahmen Hirndoping-Nutzer häufiger illegale Drogen als verschreibungspflichtige Medikamente. Ein Motiv für die Einnahme dieser Medikamente ist bei den Befragten, kurz vor Prüfungen durchlernen zu wollen.

Nach den Resultaten warnte der Wissenschaftler Lieb vor ethischen Problemen, beispielsweise Gruppendruck, der zur Einnahme verleite. Außerdem könnten einige Substanzen die Persönlichkeit verändern.

Begleitend zu der ersten Studie dieser Art in Deutschland publizierte Lieb das Buch „Hirndoping: Warum wir nicht alles schlucken sollten“

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