Tabloid Format – Handlich und zeitgemäß Zeitung lesen

Das Tabloid Format hat in anderen Ländern schon seit langem Einzug gehalten. Nun gibt es die kleinen handlichen Zeitungen auch bei uns.

Das kleine Format ging aus der Zeitungskrise hervor als einige europäische Verlage ein neuartiges Format testen wollten, um der Krise entgegen zu wirken. Die erste Zeitung, die in dem 235 x 315 mm-Format erschien, war „The Independent“. Kurze Zeit später orientierten sich auch Zeitungen aus der Schweiz und Schweden an den kleinen Maßen.

Tabloid Format – Ursprünglich der Boulevard-Presse vorbehalten

Ursprünglich war das kleine Format nur Zeitschriften aus der Boulevard-Presse vorbehalten. Aber da das alte Format zu groß und unhandlich war, stiegen einige Verlage auf das Tabloid Format um. Die Verlage versicherten, dass sich am Inhalt der Zeitschriften trotz des kleineren Formates nichts ändert. Alles bleibt beim Alten: Tageshoroskop, Sportberichte und Finanz- und Kulturteil.

Nachdem sich handlichere Zeitungen in Großbritannien, der Schweiz und Schweden großer Beliebtheit unter den Lesern erfreuten, nahm sich auch der Axel Springer Verlag des neuartigen Formates an und brachte im Mai 2004 erstmals „Welt Kompakt“ in der smarten Größe auf den Markt.

Ökonomische Umstände riefen Tabloid Format ins Leben

Die weltweite Zeitungsbranche ging in den letzten Jahren einem Trend nach, der das altbekannte Vollformat ablöste. Seit Anfang der 2000er Jahre erfreut sich die kompakte Zeitung im Miniformat großer Beliebtheit unter den Lesern.

Der Hintergrund dieser Entwicklung ist, dass Zeitungsleser angelockt werden sollen, die nur wenig Zeit zum Lesen haben. Darüberhinaus kämpfen die Verlage schon seit Längerem mit einem schwindenden Anzeigenmarkt sowie einer Verringerung der Leserschaft.

Können Minizeitungen Erfolg haben?

In Deutschland gibt es bisher leider kein großes Angebot an Minizeitungen, obwohl sicher jeder aus eigener Erfahrung bestätigen kann, dass z.B. der Tagesspiegel in einem kleineren Format durchaus bahntauglicher wäre. Immerhin kommt es beim Umblättern der Großformate öfter mal zu ungewolltem Körperkontakt mit dem Sitznachbarn. Da liest man doch lieber ein Buch.

Zudem haben die Tabloid Formate nicht zu bemerkenswert gesteigerten Umsätzen bei den Verlagshäusern gesorgt.

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One Comment

  1. Rivfader

    20. Dezember 2010 at 13:27

    Nun ja, wenn es nach den Wünschen von Steve Jobs und Rupert Murdoch geht, liest die ganze Welt ab Januar 2011 eh nur noch „The Daily“ auf dem iPad ;-)!

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