Vermittlung von Gegenwartskunst – die documenta

Der Besucherstrom zur documenta ist seit ihrer Gründung im Jahr 1955 stetig angestiegen. Zur letzten documenta im Jahr 2012 waren im „Museum der 100 Tage“ sage und schreibe 860.000 Besucher zu Gast, die sich für die Exponate der 187 teilnehmenden Künstler anlässlich der 13. documenta interessierten.




documenta – die bedeutendste Kunstausstellung auf der Welt

In den Nachkriegsjahren wurde die documenta von Arnold Bode gegründet mit dem Ziel der Wiedergutmachung an die Künstler der Vorkriegsmoderne, die während des 2. Weltkrieges in Deutschland als „entartet“ galten. 1955 präsentierten erstmalig 148 Künstler in Kassel mehr als 600 Exponate. Arnold Bode, Künstler und Kunstprofessor, hatte die Leitung der documenta bis zur documenta 4 im Jahr 1968 inne. 1972 übernahm erstmalig ein Schweizer die Leitung der wichtigsten Kunstausstellung, die in der Folge nur noch alle fünf Jahre stattfinden sollte. Die letzte documenta schloss ihre Pforten 16. September 2012. Am 10. Juni 2017 beginnt ein neues Kapitel mit der documenta 14.

Kassel – das Leben mit der documenta

Die Kasseler Bevölkerung hat sich mit der Zeit daran gewöhnt, dass die Künstler und ihre Kunst das Leben in der Stadt alle fünf Jahre verändern. 450 – 2700 Kunstwerke, die in dieser Zeit kreiert wurden, hinterlassen im Stadtbild unübersehbar ihre Spuren. Doch Kunst ist und war für die Künstler nicht nur das Objekt, das auch vom Laien als Kunst erkannt wird. Vielmehr präsentierte Joseph Beuys bereits 1972 Kunst und Leben als Einheit mit seinem Büro der „Organisation für direkte Demokratie durch Volksabstimmung“, in dem er mit den Besuchern der Ausstellung selbst diskutierte. 1982 präsentiert der gleiche Künstler sein Projekt „7000 Eichen“ und veranlasste die Pflanzung von eben dieser Anzahl an Eichen.

Die documenta – die Themen

Die Kunst in Kassel begann mit der Vergangenheitsbewältigung. Doch während der vergangenen dreizehn documenta wurden auch Themen wie die mediale Gesellschaft, die Politik, die Natur, das Leben, der Krieg, die Unterdrückung und die soziale Kälte in den Blickpunkt der Künstler und der Gesellschaft gestellt. Maßgeblich für den Erfolg ist auch das Budget, das für die Kunst in Kassel zur Verfügung steht: von DM 137.000 im Jahr 1955 angewachsen auf 19 Millionen EURO im Jahr 2007.

Picture: Dariusz T. Oczkowicz

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