„Wächter der Nacht“ von Sergej Lukianenko: Das Buch zum russischen Blockbuster

Wohl einer der Kinoüberraschungserfolge der letzten Jahre, waren die „Wächter der Nacht“-Filme aus Russland. Dank guter PR-Trommel wurde der Film, der in Russland damals schon der erfolgreichste Film aller Zeiten war, auch hier ein Publikumshit. Was aber wohl nur wenige wissen, ist, dass die Filme auf der gleichnamigen Dark-Fantasy-Buchreihe des russischen Autors Sergej Lukianenko basieren.

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Die Geschichte spielt in einer fiktiven Gegenwart in Moskau. Neben unserer Welt der Menschen existiert noch eine andere, von der wir nicht einmal zu träumen wagen. Seit Jahrhunderten befinden sich Gut und Böse in einem Wettstreit. Nachdem es schon einmal einen Krieg zwischen diesen beiden Mächten gab, der die Welt fast zerstört hätte, haben Finsternis und Licht ein System der gegenseitigen Kontrolle entworfen, die aber nur funktioniert, weil sie sich immer die Waage halten.

Zur Kontrolle der Bösen, die als Vampire, Werwölfe oder dunkle Hexenmeister unter uns leben, gibt es die Organisation der „Wächter der Nacht„. Nachts passen also ein paar auserwählte „Andere“ auf die Aktivitäten der Bösen auf. Tagsüber geschieht dies umgekehrt durch die „Wächter des Tages„.

Keine der beiden Seiten kann es natürlich lassen gegen die andere zu intrigieren, den Vertrag versuchen zu brechen oder ihre kleinen Spielchen zu treiben. Zu den „Anderen“ des Lichts gehört Anton Gorodetzki, der hier im Zentrum des Geschehens steht.

Nun geraten die beiden Seiten in Aufregung, da ein Auserwählter in Moskau eintreffen soll, der sich über die Patt-Situation zwischen Gut und Böse erheben kann. Er kommt in Form des zwölfjährigen Jegor. Noch ist es unklar auf welche Seite er sich schlagen wird und so den ewigen Kampf für die jeweilige Seite entscheiden kann. Gut und Böse wollen ihn also haben…

Zusammen mit seiner Partnerin, der Zauberin Olga, die in eine Eule verwandelt wurde, kommt Anton Jegor auf die Spur. Doch zu allem Übel braut sich über der jungen Svetlana Nasarowa ein Fluch zusammen, der die gesamte Menschheit in Gefahr bringen könnte…

Sergej Lukianeko hat in seiner „Wächter-Trilogie“ ein komplexes Paralleluniversum geschaffen, das einen sofort in seinen Band zieht. Die Dinge sind vielschichtiger, die Angelegenheiten verzwickter und realistischer als in so manchen heutigen 08/15-Fantasywerken.

Gut und Böse sind nicht so einfach gestrickt wie in den amerikanischen Hollywoodblockbustern, sondern eher changierend. Die Vorschriften des Vertrages werden in alle möglichen Richtungen von beiden Seiten ausgeweitet, Ja manche Bösen und Guten sind sogar miteinander befreundet. Licht und Schatten bekämpfen sich und verschmelzen gleichzeitig. Bei den Geschöpfen des Tages gibt es auch welche, bei denen es manchmal fraglich ist, ob sie nicht lieber die Seite wechslen sollten. Genauso umgekehrt.

Die Filme waren gut, die Bücher sind grandios, und können locker, wenn sie sie nicht sogar übertreffen, mit unserer ach so tollen westliche Literatur mithalten. 

Schade fand ich nur, dass bei den Filmen Hollywood den zweiten und eigentlich dritten Teil der Saga „gekauft“ und zu einem Film zusammengekürzt hat. Dadurch geht einiges verloren…

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