Warum gähnt man automatisch mit?

In der Biologie bzw. der Natur gibt es viele Vorgänge von denen man bis heute nicht weiß welche Funktion sie erfüllen und warum sie ausgeführt werden. Eine davon ist das Gähnen, von dem viele glauben, dass der Vorgang des Gähnens eine Reaktion auf Sauerstoffmangel im Blut oder Langeweile ist.

Gähnen © Adrian Pingstone / Wikimedia.org

Diese Thesen wurden aber an der Universität von Maryland widerlegt und deshalb gibt es bis heute keinen Beleg welche Funktion das Gähnen eigentlich besitzt. Erklären lässt sich aber, warum viele Menschen automatisch gähnen, wenn ein anderer Mensch in ihrer Nähe gähnt.

Gähnen ein Zeichen des Mitgefühls

Wenn jemand in der Nähe gähnt und man selbst ebenfalls gähnen muss, dann zeigt man Mitgefühl, sagen zumindest Forscher der Universität von Parma. Denn beim Gähnen werden die gleichen Hirnregionen aktiv, die auch aktiv werden wenn ein Gefühl entsteht, beispielsweise beim Sehen des Partners oder Anschauen eines schlimmen Unfalls.

Verantwortlich dafür sind sogenannte Spiegelneuronen, die ebenfalls an der Universität von Parma entdeckt wurden und die Grundlage für die Intuition bilden. Der Name der Neuronen rührt daher, dass sie die Reaktion eines anderen Körpers in der Nähe imitieren, also quasi spiegeln. Deshalb wird auch das Gähnen als Reflex von den Spiegelneuronen kopiert und man gähnt, wenn man jemanden gähnen sieht.

Nicht nur Gähnen wird kopiert

Die Funktion des Spiegelneuronen beschränkt sich aber nicht nur auf den Vorgang des Gähnens, sondern schließt noch viele weitere Aktionen anderer Menschen ein. Zum Beispiel sind viele Menschen traurig, wenn sie traurig Menschen sehen oder lächeln, wenn sie andere Menschen lächeln sehen. Durch die Spiegelneuronen zeigen wir also eine Art generelles Mitgefühl.

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