Weltweites Verbot von Quecksilber geplant

Ob beim Zahnarzt in Form einer Amalgam-Füllung, beim Fiebermessen oder beim Einsetzen einer Energiesparlampe – jeder von uns ist schon mindestens einmal in seinem Leben mit dem Schwermetall Quecksilber in Berührung gekommen.
Doch die Umweltminister der UNO – Staaten sind nun dabei ein Verbot für das 80. Element des Periodensystems auf den Weg zu bringen – so beschlossen auf der Jahreskonferenz in Nairobi.

Das Wort Quecksilber stammt aus dem Althochdeutschen und bedeutet soviel wie „lebendiges Silber“ – in Anlehnung an den bei Normalbedingungen vorherrschenden flüssigen Aggregatzustand. Übrigens existiert nur noch Brom ebenfalls in flüssiger Form.

Doch warum existiert überhaupt die Forderung nach einem Verbot?
Der Grund ist die enorme Toxizität des Metalls, denn bereits tausendstel Gramm der Verbindung sind für den Menschen schädlich. Umso erstaunlicher vielleicht, dass das lebendige Silber zu Beginn des 19. Jahrhunderts zur Behandlung der Syphilis, eine damals häufig verbreitete Geschlechtskrankheit, in Form einer Salbe oder mittels Inhalation angewendet wurde.
Gerade das Einatmen von Quecksilberdämpfen ist gefährlich – umso problematischer ist daher die Tatsache, dass das flüssige Metall bereits bei Raumtemperatur verdunstet.

Symptome einer akuten Quecksilbervergiftung sind Kopfschmerzen, Übelkeit, Schwindel und auch ein trockener Mund- und Rachenraum. Dass gerade die drei erstgenannten eher unspezifische Beschwerden darstellen, könnte zu einer Nichtbeachtung oder Unterschätzung der Situation führen.
Bei einer Vergiftung ist daher sofort der Arzt zu alarmieren, da bereits Dosen zwischen 150 und 300 Milligramm letal sind.

Weitaus häufiger ist die chronische Intoxikation mit Quecksilber, auch Minamata – Krankheit genannt. Sie entsteht durch die andauernde Aufnahme von quecksilberhaltiger Nahrung oder durch Zufuhr von kontaminiertem Trinkwasser. Eine weitere Quelle ist das Einatmen von Quecksilberdämpfen am Arbeitsplatz. Weiterhin wird diskutiert, ob die Amalgamfüllung ein Faktor für die Entwicklung einer Vergiftung darstellt.

Einen vollständigen Schutz vor dem Kontakt wird es für den Menschen nie geben, da allein durch die Kohleverbrennung große Mengen an Quecksilber freigesetzt werden. Aber auch in Gewässern und im Boden befinden sich beachtlich Mengen des Metalls.

Sowohl das Vorhaben der EU, den Export von Quecksilber bis zum Jahr 2011 zu verbieten, als auch die Richtungsänderung Amerikas, die sich nun für ein Quecksilberverbot engagieren, sind daher wichtige Schritte auf dem Weg zu einer Einschränkung der freigesetzten Mengen.

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