Wetterderivat – ein Schutz gegen Wetterereignisse

Die Münchener Rück, eine der größten Rückversicherungsgesellschaften der Welt, konnte ihre Idee einer Absicherung von landwirtschaftlichen Schäden durch Wetterkapriolen beim mexikanischen Klimagipfel erfolgreich im verabschiedeten Verhandlungsprotokoll platzieren. Die neue Form von Mikroversicherungen und Wetterderivaten soll aus einem Versicherungspool in Milliardenhöhe finanziert werden.

Wetterextreme werden immer gefährlicher

Alleine für das vergangene Jahr wurden beim Münchener Rückversicherer 950 schwerwiegende Naturereignisse registriert, davon ein Großteil schadensträchtige Stürme und Überschwemmungen. Gerade die Rückversicherungen haben ein gesteigertes Interesse an konstruktiven Ergebnissen in Form von verbindlichen Klimaschutzabkommen, denn sie stehen für die Folgen im Rahmen der rückgedeckten Sachversicherungen ein. Aber auf dem Klimagipfel in Cancun zeigte sich wieder, dass es einfacher ist, eine Versicherungsinitiative auf Kosten der Industrienationen, die die Klimaschäden verursacht haben, auf den Weg zu bringen, als Treibhausgasbegrenzungen verbindlich festzulegen. Sogar eine Unterstützung dieser Versicherungsmöglichkeit in Form von zu bauenden Wetterstationen, die die risikorelevanten Daten messen, an die Versicherer weiterleiten und somit schon eine Entschädigungszahlung auslösen, konnte vereinbart werden.

Versicherungslösung im globalen Maßstab

Die Münchener Rückversicherung ist aktuell schon mit diesen Produkten in Entwicklungsländern am Markt, auch die Erstversicherungstochter ERGO vertreibt Wetterderivate bevorzugt in Indien, um Verluste von Traktoren und Vieh abzufangen. Wetterderivate und Mikroversicherungen werden auch von einzelnen Mitbewerbern in Afrika, Indonesien und Indien angeboten, allerdings sind diese Sparten noch nicht rentabel. Für die Zukunft sieht die Münchener Rück aber ein weltweites Potential von bis zu drei Milliarden Verträgen, die natürlich rückversichert werden müssen. Die Preisbildung ist dabei entscheidend, denn gerade in den Entwicklungsländern, die oft von Dürre, Fluten oder auch Taifunen heimgesucht werden, müssen die Bauern und landwirtschaftlichen Betriebe auch in der Lage sein, die Beiträge für diese Absicherungen zu bezahlen. Das kann nur im großen Rahmen und mit Zuschüssen aus den großen Industrienationen gewährleistet werden.

Globale Versicherung gegen Schäden durch Wetterkatastrophen

Im Kleinen funktionieren sie schon, für den globalen Maßstab sind sie in Arbeit: Versicherungslösungen für Schäden durch Wetterkatastrophen. Insbesondere die Landwirtschaft könnte durch Ausfallversicherungen in Form von Wetterderivaten oder auch Mikroversicherungen von dieser im Protokoll des mexikanischen Klimagipfels festgeschriebenen Initiative profitieren. Der milliardenschwere Pool soll durch die klimaschädigenden Industrieländer finanziert werden.

Picture: Marcus Kretschmar – Fotolia

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