Wie entsteht ein Tsunami?

Die häufigste Ursache von Tsunamis sind Erdbeben. Zuletzt war Japan von einem Erdbeben und anschließend von einem zerstörerischen Tsunami betroffen.

Im Pazifischen Ozean entstehen die meisten Tsunamis. Dies liegt an den verschiedenen Kontinentalplatten, die hier aufeinander treffen. Es entsteht ein Seebeben, wodurch ein Tsunami  hervorgerufen werden kann. Tsunamis können aber auch durch Vulkanausbrüche oder Erdrutsche ausgelöst werden. Charakteristisch an Tsunamis ist, dass sie erst an der Küste ihre gigantische Größe entwickeln. Davor können sie sich kilometerweit unsichtbar fortbewegen.

Das erklärt auch den Namen Tsunami, was auf japanisch Hafenwelle bedeutet. Japanische Fischer fanden die Küste verwüstet vor, obwohl sie auf dem Meer nichts bemerkt hatten und gaben der Naturgewalt diesen Namen.

Nicht nach jedem Seebeben entsteht ein Tsunami

Ein Seebeben muss nicht immer einen Tsunami zur Folge haben. Damit ein Tsunami erst ausgelöst werden kann, muss das Beben mindestens die Stärke sieben haben. Außerdem muss sich der Seeboden vertikal verschieben und das Hypozentrum muss direkt an der Erdoberfläche des Meeresgrunds liegen. Wie selten das überhaupt vorkommt zeigt, dass zwischen 1860 und 1948 nur ein Prozent der Erdbeben auf dem Meeresgrund einen Tsunami verursachten.

Die Entstehung und Ausbreitung von Tsunamis unterscheidet sich ganz und gar von anderen Wellen. Wellen, die durch Stürme entstehen, befinden sich an der Meeresoberfläche. Ein Teil des Wassers wird durch die Windgeschwindigkeit in Bewegung versetzt. Ganz anders ist das bei Tsunamis, da hier die Bewegung am Meeresgrund ausgelöst wird. Der Tsunami reicht, in Form einer Wassersäule, vom Meeresboden bis zur Merresoberfläche.

Ein Tsunami besteht aus mehreren  Wellentälern und Wellenbergen. Es ist häufig der Fall, dass zuerst das Wellental auf die Küste trifft. Dabei zieht sich das Meer unter Umständen mehrere 100 Meter zurück. Für die Bevölkerung ist das die letzte Chance, sich vor der Flutwelle zu retten.

Tsunami-Frühwarnsysteme

Die meisten Länder haben Frühwarnsysteme im Ozean installiert, die die Bevölkerung frühzeitig aus den betroffenen Gebieten evakuieren soll. Indonesien, eines der am stärksten betroffenen Länder, hat seit März 2011 Frühwarnsysteme im Meer installiert.

Japan hat zudem bis zu 25 Meter hohe Deiche errichtet, die bei einer Tsunami-Warnung geschlossen werden. Das der Mensch sich trotzdem nie ganz vor diesen Naturkatastrophen schützen kann, zeigen die verheerenden Auswirkungen des Tsunamis im März 2011 in Japan.

Ein weiteres Problem in vielen Ländern ist ein schlecht ausgeprägtes Informationsnetz. Trotz des Frühwarnsystems ist es dort nicht möglich, die ganze Bevölkerung zu warnen.

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