Bio zum Schleuderpreis – ist das sozial?

Selbst in konventionellen Supermärkten findet man heute eine Vielzahl an Bioprodukten, ebenso in Discountern – letztere bieten Biowaren noch einmal deutlich günstiger an, als reguläre Supermärkte. Preislich können Fachmärkte da nicht mithalten, doch irgendwo muss gespart werden, wenn Discounter selbst große Biomärkte unterbieten.

Artikelgebend sind Bioprodukte zum Spottpreis.

Leider sind es wie so oft die Bauern, die dem enormen Preisdruck ausgesetzt sind. Manch einer hat die Umstellung von konventionellen auf biologischen Anbau nur deshalb gewagt, um ein gewisses Preisniveau zu erreichen und ist bei der Einführung biologischer Produktion aus dem Regen in die Traufe geraten.

Einige der Hauptgründe, warum Menschen Bioprodukte kaufen, sind Tier- und Umweltschutz, dass man unter letzterem aber auch den Schutz der menschlichen Natur verstehen sollte, ist vielen nicht klar. Zahlreiche Ökoprodukte kommen heute aus dem fernen Ausland, wo die Lohnkosten oft viel niedriger ausfallen und schließlich eine Preisgestaltung ermöglichen, die nach deutschen Verhältnissen nicht viel mehr als kostendeckend ist. Deutsche Biobauern können mit den Discountpreisen selten konkurrieren und müssen sich mit schlechten Konditionen zufrieden geben, um überhaupt etwas zu verkaufen. Kein Wunder, dass es viele Bauern wieder zurück zum konventionellen Anbau treibt, wo die Bezahlung zwar noch schlechter ausfällt, aber man immerhin maximales Nutzen aus seinen Betriebsmitteln herausholen kann. Wer es also ernst meint mit „Bio“ und sich nicht nur ein reines Gewissen kaufen will, sollte ein Auge darauf haben, ob die Preisgestaltung den Produkterzeugern wirklich gerecht werden kann.


Inhaber des Bildes: Eisenhans – Fotolia

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