Der „Monarch“ und sein Arbeitsgerät, der Mint-Geldspielautomat

Der „Monarch“ und sein Arbeitsgerät, der Mint-Geldspielautomat

Wir schreiben das Jahr 1980. Diethard Wendtland alias „Monarch“ ist Jahrgang 1939 und Deutschlands gefürchtetster Geldspielautomaten-Schreck. Von Berlin bis ins Saarland leerte er einen Mint-Geldspielautomaten nach dem anderen. Im gleichnamigen Dokumentarfilm wird er von der Kamera begleitet. Heute, fast 40 Jahre später, begeistert der Film nicht nur Glücksspielfans.

Eine Gurke nach der anderen „fegen“

Heutzutage kann man an Slots wie Flame Dancer online Echtgeld gewinnen, muss dabei aber dem Wohlwollen des Zufallsgenerators vertrauen. Früher ging man ausschließlich in Casinos zum „kleinen Spiel“, um an Spielautomaten zu zocken oder versuchte sein Glück in Kneipen und Spielhallen. Ende der 1970er-Jahre machte Diethard Wendtland, besser bekannt als „Monarch“ aus seinem Hobby einen Beruf. Durch einstudierte Techniken, Geschick und Reaktionsfähigkeit plünderte er systematisch die „Mint“-Spielautomaten der Firma NSM. Nur bei diesem Modell schien seine Taktik Erfolg zu haben.

Seinen ungewöhnlichen Spitznamen erhielt der Profispieler, weil er nach eigener Aussage Anfang der 1970er-Jahre den Automatentyp „Monarch“ gut beherrschte. Doch dann brach die „Mint-Zeit“ an. Von Nord nach Süd, von Ost nach West – überall hatte Wendtland seine „Geier“ verstreut, wie er sie nennt. Seine Helfer arbeiteten für ihn, indem sie Ausschau nach den besagten Mint-Geräten hielten.

Der Monarch fuhr daraufhin mit seinem goldfarbenen Mercedes durch Deutschland, um die „Gurken zu fegen“, wie er es ausdrückt. Sein Ziel besteht darin, die Automaten mit so wenig Aufwand und in so kurzer Zeit wie möglich zu leeren. Wichtig für ihn ist, dass er sich immer neue Kneipen sucht, damit die Wirte keinen Verdacht schöpfen. Bei den meisten ist Wendtland aufgrund seines Erfolgs relativ schnell unbeliebt, wird beschimpft und regelmäßig hinausgeworfen.

Von Kneipe zu Kneipe – so ging der Monarch vor

Zunächst prüft der „Monarch“, ob sich genügend Münzen im Mint-Geldspielautomaten befinden. Das hört er routiniert am Klang der eingeworfenen Münze. Zudem prüft er die Wirksamkeit der Walzenbremse. „Wenn ich merke, dass das Gerät überhaupt nicht bremst, dann weiß ich, das ist ein Kämpfer. Da steh ich drei bis vier Stunden, bis ich den ausmiste, das dauert mir zu lang“, so Wendtland. Lohnt sich das Spiel für ihn, fängt er an zu spielen.

Er beobachtet dabei die drei Walzen, bedruckt mit Früchtesymbolen wie Wassermelone, Pflaume und Orange sowie den Hauptsymbolen Glocke und die „7“. Drückt er die Knöpfe im richtigen Moment, sodass drei gleiche Symbole in einer Reihe stehen bleiben, klingelt die Kasse. Der Monarch erkannte schon früh, dass das Gerät einen „Rhythmus hat und gleichmäßig läuft“. Innerhalb von einer Stunde muss die Gurke gefegt sein“, so Wendtland, dann zieht er weiter.

Den kultigen Dokumentarfilm „Monarch“ können Sie hier in voller Länge sehen.

Bildquelle: Fotolia, 124013094, DutchScenery

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