Teures Prestigeobjekt

Ein Massenevent hat auch immer eine katalysatorische Wirkung für die öffentliche Bauwirtschaft. Werden bei einer Veranstaltung viele auswärtige Besucher erwartet, möchte man sich von seiner besten Seite präsentieren. Sicher, wer Zuhause eine Party veranstaltet, kauft vorher ein, allerdings sind Feierlichkeiten bei mir weitaus günstiger, als bei den Fußball-WM-Veranstaltern 2014. Für 224 Millionen Euro entsteht in Manaus, Brasilien,  ein visionäres WM-Stadion. Als sehr umstritten gilt dieses Bauwerk mit seinen mehr als 43000 Besucherplätzen, denn die Lokalmatadore spielen im Regelfall vor nicht mehr als 450 Zuschauern. Der Schutt des alten Stadions, das an selber Stelle stand, wird nun für den Neubau wiederverwertet. Das weitere Baumaterial wird über tausende Kilometer weit herangeschafft per Schiff und Flugzeug. Verantwortlich für die Umsetzung zeichnet sich das Berliner Architektenbüro GMP. Als Inspiration für die Arena, galt die Struktur von Blättern. Zu bestaunen gibt es die Entwürfe auf stadionwelt.de

Multifunktions-Bauwerk

Das neugebaute Stadion soll nicht nur für Fußballspiele genutzt werden, sondern auch für Konzerte, Feste und als Tourismusattraktion. Irgendwie müssen die laufenden Kosten von 2,2 Millionen Euro pro Jahr auch wieder hereingeholt werden, denn mit den Einnahmen aus Fußball können diese Kosten nicht gedeckt werden. Der Koordinator der amazonischen Bundesregierung Miguel Capobiango Neto machte die Absichten ganz klar deutlich: „Ich verteidige das Stadion, nicht unseren Fußball“.


Bild: eabff – Fotolia

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