Tschernobyl heute: Folgen des Reaktorunfalls

Bis heute hat die Welt mit den Folgen Tschernobyls zu kämpfen. Seit einigen Monaten wurde das Gebiet um Tschernobyl wieder geöffnet und wird immer beliebter bei Extremtouristen.

Die Bilder und Berichte von Fukushima rufen Erinnerungen an den Reaktorunfall in Tschernobyl vor 25 Jahren hervor. Eine erst kürzlich veröffentlichte Studie belegt, dass der Super-GAU bis heute für Europa fatale Folgen hat und weiterhin haben wird, denn viele Krankheiten durch erhöhte Strahlung treten erst Jahrzehnte später auf.

Tschernobyl heute: Touristenattraktion

Einige zeigen sich von den Gefahren, die von einer erhöhten Strahlung auf den Menschen ausgehen, unbeeindruckt. Nachdem die Ukraine vor einigen Monaten das Gebiet um Tschernobyl für Touristen geöffnet hat, boomt dort der Tourismus. Das Unglück in Japan hat den Tourismus in den ehemaligen Sperrgebieten auch noch verstärkt. Die Touren sind seit Fukushima restlos ausgebucht.

Der ukrainische Minister für Katastrophenschutz empfiehlt die Touren sogar. Während der Fußball-EM 2012, die Polen und die Ukraine gemeinsam ausrichten, werden noch mehr Touristen erwartet. Tschernobyl wurde in das offizielle Tourprogramm der Fußball-Europameisterschaft aufgenommen.

Liquidatoren von Tschernobyl

Die Liquidatoren waren die letzten, die das Sperrgebiet betraten und setzten damit ihr Leben aufs Spiel. 830.000 Liquidatoren haben nach dem Unglück das Feuer gelöscht und aufgeräumt. 112.000 von ihnen sind bis heute gestorben und 90 % der Überlebenden haben mit den gesundheitlichen Folgen zu kämpfen.

Gesundheitliche Folgen nach Tschernobyl

Nicht nur die Liquidatoren, auch viele andere Menschen hat der Reaktorunfall die Gesundheit gekostet. Die Organistaion IPPNW (International Physicians for the Prevention of Nuclear War) und die Gesellschaft für Strahlenschutz gaben in einer kürzlich erschienen Studie bekannt, wie groß das Ausmaß wirklich ist.

Laut der Studie ist und wird die Gesundheit von insgesamt über 600 Millionen Menschen betroffen sein. In der nahe gelegenen Stadt Gomel hat sich die Zahl der an Schilddrüsenkrebs Erkrankten seit Tschernobyl verdreißigfacht. Dabei ist diese Krankheit eine der frühen Folgen, die meisten anderen Schädigungen machen sich erst frühestens nach zwei bis drei Jahrzehnten bemerkbar.

Die Studie zeigt, dass bis zum Jahr 2056 noch 240.000 weitere Krebserkrankungen durch Tschernobyl verursacht werden. Die Radioaktivität hat auch Auswirkungen auf die Gene. Es wurde bewiesen, dass nach 1986 weniger Mädchen als vorher geboren wurden und Genkrankheiten wie die Trisonomie 21 häufiger auftraten.

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