Architekturfachmesse in neuem Gewand

Mit guten Vorsätzen ist es so eine Sache: Vieles von dem, was man für das neue Jahr plant, bleibt schon bald auf der Strecke. Andererseits fängt besonders in der Architektur das Erreichen eines Ziels mit der Planung an. Von 15. bis 18. Januar gastiert eine der bedeutendsten Fachmessen für Architektur und Ingenieurskunst in Essen. Mit einem Relaunch-Konzept geht die ehemalige DEBAU nun unter dem Namen DEUBAUKOM an den Start. Vier Themenschwerpunkte umfasst das Konzept der traditionsreichen Baumesse: Architektur und Ingenieurskunst, Wohnungswirtschaft, Baugewerbe und Industriebau.

Neue Möglichkeiten für ein altes Eisen

Eines der großen Themen der diesjährigen Messe ist das Bauen mit Stahl. Neue, computergesteuerte Fertigungsmethoden ermöglichen es, Konstruktionen zu errichten, die bisher nur auf dem Papier möglich waren. Damit sind Architekten nicht länger an die bisherigen baulichen Beschränkungen gebunden, sondern können ihrer Fantasie freien Lauf lassen. Lediglich ökologische Bestrebungen können bisweilen mit den Interessen der Konstrukteure kollidieren, doch auch hier sind es computergesteuerte Fertigungssysteme, die maximalen Nutzen bei minimalem Materialeinsatz automatisch berechnen. Ein groß angelegtes Seminar auf der DEUBAUKOM beschäftigt sich nur mit Stahl und seinen baulichen Vorzügen und Möglichkeiten.

Umweltschutz – ein Evergreen

Umweltschutz und sozialer Wohnungsbau sind permanente Themen unserer Zeit und so mag es nicht verwundern, dass sie auch Teil des diesjährigen DEUBAUKOM-Konzepts sind. Besonderer Fokus wird dabei auf unseren Nachbarn Holland gelegt. Dort hat der Sozialwohnungsbau lange Tradition, da die Niederlande die soziale Entwicklung, mit der man für Deutschland rechnet, bereits hinter sich hat. Das Heilmittel sind Reihenhäuser – eine Bauform, die in Deutschland nur wenig Anerkennung genießt, aber neben ökologischen und ökonomischen Aspekten bei entsprechender baulicher Anpassung auch ästhetisch ansprechend sein kann. So stehen in Holland nicht zig baugleiche Gebäude in einer Reihe, sondern verschiedene Typen und Größen, die verschachtelt miteinander kombiniert werden und so schöne Innenhöfe bilden. Außerdem werden Sozialwohnungen von staatlicher Seite auch in lukrativen Wohngegenden angesiedelt, sodass visueller und sozialer Kontrast entsteht. Ausführliche Berichte und konkretes Anschauungsmaterial werden im Rahmen der DEUBAUKOM auf dem Essener Messegelände präsentiert. Mit 19 Euro Eintritt für Erwachsene und elf Euro für Schüler und Studenten ist die Veranstaltung nicht gerade günstig, doch wer bauliche Inspiration für den Eigenbedarf sucht, ist auf der Messe genau richtig.

Foto: engel.ac – Fotolia

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