Auf der Jagd nach dem Glück: Deutsche investieren elf Milliarden Euro in Glücksspiel

Eine internationale Studie vergleicht, welche Beträge die Bürger im Jahr 2013 in das Glücksspiel investiert haben. Dabei erreichte Deutschland einen Gesamtbetrag von 14,8 Milliarden US-Dollar, was gut elf Milliarden Euro entspricht. Auf den einzelnen Einwohner umgerechnet belaufen sich die jährlichen Spielverluste in Deutschland auf 134 Euro, also circa elf Euro im Monat.

Die Studie des Instituts Statista

Eine vom Institut Statista erstellte Grafik zeigt die Höhe der gesamten Spielverluste in den einzelnen untersuchten Staaten an. Für die Beurteilung der Daten sind diese Beträge in Relation zur Einwohneranzahl zu setzen. Die Verfasser der Studie haben ausdrücklich nicht die Spieleinsätze, sondern die Verluste erfasst; Gewinne sind somit bereits von den veröffentlichten Zahlen abgezogen. Diese wirken für Deutschland zunächst recht hoch, ihre Umrechnung auf den durchschnittlichen Monatsverlust ergibt jedoch ein moderates Ergebnis. Laut einer von der Bundesregierung durchgeführten zusätzlichen Studie beteiligt sich etwa die Hälfte aller Einwohner an Glücksspielen. Wer nicht nur gelegentlich spielt, sondern in jeder Woche einen vollständig ausgefüllten Lottoschein abgibt, hat 2013 im Monat etwa einhundert Euro eingesetzt – 2014 wird die Summe infolge einer Erhöhung des Spieleinsatzes ansteigen.

Was besagt die Studie?

Trotz der auf den ersten Blick hohen Anzahl an Spielverlusten besagt die Studie grundsätzlich, dass sich die Verluste der meisten Spieler in einem vertretbaren Rahmen bewegen. Die Verfasser haben allerdings alle Spielgewinne abgezogen, obgleich in den am meisten gespielten Lotterien wenige Spielteilnehmer ausgesprochen hohe Gewinnquoten erzielen. Der größte Teil der Glücksspieleinsätze entfällt in Deutschland auf das Zahlenlotto, während Sportwetten und andere mit vergleichsweise häufigen Kleingewinnen verbundene Glücksspiele deutlich weniger Teilnehmer anlocken. Auch der Umsatz von Spielhallen und Kasinos verblasst vor den regelmäßigen Einsätzen im Lotto nahezu. Der Staat profitiert von den Spieleinsätzen nicht nur dank der Rennwett- und Lotteriesteuer, sondern bei vielen Spielen auch direkt. Die nicht ausgeschütteten Spielerlöse dienen der Unterstützung des Breitensports ebenso wie der Förderung des Denkmalschutzes. Ohne die Einnahmen aus dem Glücksspiel müssten für diese Zwecke Steuergelder aufgewendet werden. Mehr Wissenswertes rund um das Thema Glücksspiel finden Sie auf gluecksspiel-glossar.de.

Die meisten Menschen haben ihr Spielverhalten unter Kontrolle

Glücksspiel steht unter dem Generalverdacht, Spielsucht zu erzeugen. Fälle pathologischen Spielens sind belegt und stellen für den betroffenen Spieler und seine Angehörigen eine persönliche Herausforderung dar. Die weitaus meisten Teilnehmer an Glücksspielen gehen jedoch verantwortlich mit Spieleinsätzen um, worauf nicht zuletzt der doch recht geringe Durchschnittsverlust von lediglich elf Euro je Einwohner und Monat hinweist.

Fotoquelle: M. Schuppich – Fotolia



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