Edgar Wallace

Edgar Wallace Krimis werden heute nicht mehr so häufig gelesen, wie vor gut 50 Jahren. Seine Werke bestehen trotzdem weiter in Filmen und Hörspielen. Ein Schriftsteller, von dem stets gesagt wurde „Es ist unmöglich von Edgar Wallace nicht gefesselt zu sein!“.

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Edgar Wallace veröffentlichte mehrere dutzend Romane, die vielfach als Vorlage für Film und Theater verwendet wurden. Er war nicht nur einer der produktivsten, sondern auch der erfolgreichsten (englischen) Kriminalschriftsteller.

Das erzählerische Werk

Edgar Wallace wurde 1875 in London geboren und starb im Alter von 57 Jahren in Hollywood. Als man seine Leiche nach England überführte, läuteten ihm zu Ehren in der  Londoner Fleet Street die Glocken.

Obwohl er in armen Verhältnissen aufwuchs, gelang es ihm, sich beruflich als Journalist zu etablieren. Als er mit der Schriftstellerei begann, entdeckte er schnell sein Talent für das Krimigenre. Seinen ersten Kriminalroman mit dem Titel „Die vier Gerechten“ veröffentlichte er 1904.

Aufgrund von chronischem Geldmangel, unter anderem eine Folge seiner Spielsucht, produzierte er ein enormes Pensum an Romanen, wodurch sein erzählerisches Talent auch zu kurz kam. Er arbeitete stets mit denselben Grundmustern und seine Figuren bedienten gängige Stereotype.

Ein starker männlicher Held, ein zartes Fräulein in Nöten, das sich nicht selten als verschollene Millionenerbin entpuppte und ein oder mehrere üble Verbrecher, die aber am Ende alle durch Ermittler der Polizei und Justiz zur Strecke gebracht wurden.

Neben Krimis veröffentlichte er auch ein dutzend sogenannte Afrika-Romane und zudem Gedichte und Sachbücher.

Hier spricht Edgar Wallace

In den 1950er und 1960er Jahren erreichte der Kult um Edgar Wallace seinen Höhepunkt. Zuvor hatte das Krimigenre noch keine allzu große Bedeutung. Der Constantin Filmverleih und die Produktionsfirma Rialto gingen mit dem ersten Film „Der Frosch mit der Maske“ ein hohes Risiko ein, das sich jedoch auszahlte, denn der Film wurde ein Überraschungserfolg.

Viele der Kriminalromane wurden mal mehr mal weniger vorlagengetreu mit damals bekannten deutschen Schauspielern verfilmt. Die Rialto hatte sich schnell genug die Filmrechte an den Romanen gesichert. Zu Beginn der Filme erklang eine Stimme aus dem Off und sprach mit Donnerstimme: „Hallo, hier spricht Edgar Wallace.“

Die Filme hatten meist viele humorvolle Elemente, was stets zur Auflockerung der Atmosphäre beitrug und vor allem Schauspieler Eddi Arent zu verdanken war, der meistens in tollpatschigen Rollen, oder auch als steifer Butler mit sehr trockenem Humor zu sehen war, was beides zur Erheiterung beitrug.

Ein markantes Merkmal der Filme ist zudem, dass die Szenerie in die Zeit der 1960er Jahre eingebettet wurde und nicht in die Originalzeit der Romane. Deren Plots finden Anfang des 20. Jahrhunderts statt.

Edgar Wallace war übrigens selbst im Filmgeschäft als Drehbuchautor und Regisseur tätig.

Edgar Wallace Hörspiele

Die Krimis wurden zahlreich als Hörspiele und Hörbücher umgesetzt, die teilweise sehr originalgetreu sind und teilweise nur einzelne Elemente übernommen haben.

Mit zu den besten gehören die Hörspiele des Maritim Verlages. Dieser setzt auch in anderen Inszenierungen darauf, bekannte Synchronstimmen als Sprecher einzusetzen. So hört man dann schon mal Johnny Depp oder Wesley Snipes, was dem Ganzen eine entsprechende Atmosphäre verleiht.

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