Ist Schweizer Schokolade tatsächlich die beste?

Mit Schweizer Schokolade verbinden wir süßen, zart-schmelzenden Hochgenuss, der immer wieder aufs Neue begeistert. Zu Recht. Schokolade aus der Schweiz galt lange Zeit als die beste der Welt. Aber stimmt diese Verallgemeinerung auch heute noch?

Denn längst ist die Schweizer Schokolade nicht mehr allein auf dem Gourmet-Süßwaren-Markt, auch wenn unsere Nachbarn im Durchschnitt mehr Schokolade essen als irgendwer sonst. Spitzen-Chocolatiers gibt es in aller Herren Länder, sie arbeiten in den edelsten Restaurants, den exklusivsten Hotels, aber auch in kleinen Manufakturen, die ihre Köstlichkeiten in die ganze Welt verschicken. Sich überall durchzuprobieren ist eine Lebensaufgabe, die kaum zu bewältigen wäre. Und doch hält sich hartnäckig die Vorstellung, Schweizer Schokolade sei die beste überhaupt. Was steckt hinter diesem süßen Geheimnis?

Warum gilt Schweizer Schokolade als die beste der Welt?

Die Geschichte der Schokolade reicht weit zurück. Schon im zweiten Jahrtausend vor Christus war die Kakaobohne den Olmeken in Mexiko bekannt, die Maya bauten Kakao in großem Stil an und die Azteken mischten gemahlene Kakaobohnen mit Wasser zu einem aromatischen Getränk. Seitdem ist in der Welt der Schokolade viel passiert, und eine Menge dieser Entwicklungen verdanken wir den Schweizern.

Phillippe Suchard beispielsweise erfand einen Mixer, der dank Dampfbetrieb große Mengen Schokolade auf einmal herstellen und damit die enorm steigende Nachfrage befriedigen konnte. Ein gewisser Daniel Peter fügte bereits bekannten Schokoladen-Rezepturen erstmals Milchpulver hinzu und kreierte damit die Milchschokolade. Auch die Nuss-Schokolade wurde von einem Schweizer erstmals hergestellt. Und Rudolphe Lindt erfand die „Conche“, jene mittlerweile bekannte Maschine, die Schokolade durch Reibung in winzige Bestandteile zerlegt und dadurch unvergleichlich zart macht.

Ist Schweizer Schokolade tatsächlich die beste?

Dank dieser Erfindungen wurde die Schweizer Schokoladen-Industrie zu einem der wichtigsten Exportzweige des Landes. Die süßen Köstlichkeiten waren gefragt wie nie, und die innovativen Herstellungsverfahren und die neuen Sorten sorgten quasi von allein für den Ruf, den die Schweizer Schokolade auch heute noch genießt. Aber natürlich sind die Techniken inzwischen auf der ganzen Welt bekannt, und viele Chocolatiers haben zusätzlich ganz eigene Methoden entwickelt, hochwertige Schokoladen herzustellen.

Heute gibt es so viele Schoko-Experten auf dem ganzen Globus und unzählige Sorten, von denen nur ein Bruchteil tatsächlich in der Schweiz entsteht. Natürlich gehören die hier ansässigen Traditionsbetriebe noch immer zu den absoluten Topadressen, doch sie haben inzwischen starke Konkurrenz bekommen. Die Schweiz hat längst kein Monopol auf hochwertige Schokoladen mehr. Ja, die Schweizer Schokolade gehört noch immer zur besten der Welt. Doch um die absolute Spitzenposition ist ein Kampf entbrannt, den Niemand so recht für sich entscheiden kann. Denn letztlich ist das Ganze auch noch immer eine Frage des persönlichen Geschmacks. In diesem Sinne: Guten Appetit!

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