Wasserstoffperoxid (H2O2) ist vielen Menschen wohl als Bleichmittel im Zusammenhang mit dem Friseur bekannt. Dort wird es vor dem Blondieren von Haaren zum Entfärben eingesetzt, damit der eigentliche blonde Farbstoff überhaupt zur Geltung kommt. Dabei wird Wasserstoffperoxid auch in zahlreichen anderen Gebieten eingesetzt, u.a. als Raketentreibstoff!
Bei Raumtemperatur und unter sonstigen normalen Umgebungsbedingungen ist Wasserstoffperoxid – nicht zu verwechseln mit Wasser ( H2O), Wasserstoff (H2) oder Sauerstoff (O2) – eine blass blaue bis farblose Flüssigkeit und ein starkes Oxidationsmittel.
Bekannteste Anwendungen von Wasserstoffperoxid: Bleichen in verschiedenen Bereichen
Beim Friseur eingesetzte Verdünnungen (2-10 %) zerstören die Farbpigmente der Haare, können aber bei zu langer Einwirkzeit oder zu hoher Konzentration die Haare und Kopfhaut oder gar den ganzen Körper nachhaltig schädigen, zumal durch den chemischen Prozess Wärme entsteht. Man sollte also nur geschultes und verantwortungsbewusstes Personal an sich und seine Haare lassen.
Aber Wasserstoffperoxid wird für weit mehr genutzt: in der jeweiligen Anwendung angepassten Konzentrationen ist H2O2 ein zuverlässiges Desinfektions– und Sterilisationsmittel, das seinen Einsatz in der Zahnmedizin (Mundspülungen), Kosmetik- und Lebensmittelindustrie und vielen anderen wissenschaftlichen und industriellen Gebieten findet, so v.a. auch als Bleichmittel von Papier, Zellstoff und Zähnen und zur Bekämpfung von Schimmel.
In konzentrierter Form wurde Wasserstoffperoxid auch als Raketentreibstoff eingesetzt, der weitere Stoffe aus dem Bereich der Chemie zersetzt und so gewaltige Mengen an Energie freisetzt.
Seit kurzem glauben Forscher, dass das Ergrauen der Haare mit zunehmendem Alter mit einem vermehrten Auftreten von Wasserstoffperoxid in den Haaren zu tun haben könnte.