Wie funktioniert eigentlich das Modell der betrieblichen Altersvorsorge?

Auch nach der jetzt in Angriff genommenen Reform der Renten ist es alles andere als sicher, dass sich das heutige System auch in kommenden Jahrzehnten als tragfähig erweisen wird. Deshalb ist eine parallele eigene Vorsorge für das Alter praktisch unumgänglich. Neben privat abgeschlossenen Riesterverträgen bietet sich in diesem Zusammenhang eine zusätzliche betriebliche Altersvorsorge an.

Vorteile für alle Beteiligten

Ein Faktor, welcher die Arbeitskosten in Deutschland besonders teuer macht, sind die Sozialabgaben. Deshalb sind für Arbeitgeber solche Teile der Entlohnung besonders interessant, für die keine Beiträge zu den verschiedenen Sozialversicherungen zu entrichten sind. Hierzu zählen unter anderem auch von Arbeitgeberseite geleistete Einzahlungen auf eine betriebliche Altersversorgung. Auch für den Arbeitnehmer fallen für diese Einkünfte keine Lohnnebenkosten in Form von Sozialabgaben an. Auch Steuern müssen für diesen Teil des Einkommens nicht entrichtet werden, da dieser nicht unmittelbar zur Auszahlung gelangt. Entsprechend großzügig zeigen sich Arbeitgeber häufig bei der Aufstockung der von den Angestellten eingezahlten Beiträge. Nicht selten werden diese in Höhe der ersparten Aufwendungen zur Sozialversicherung aufgestockt. So erhöhen sich die Rücklagen für das Alter noch einmal um 20 Prozent.

Der Höhe nach begrenzte Bezüge

Um die Vorteile der Befreiung von der Sozialversicherungspflicht zu nutzen, dürfen die Einzahlungen in die betriebliche Altersversorgung nicht mehr als vier Prozent der im selben Jahr gezahlten Bezüge des Angestellten betragen. Außerdem besteht eine maximale Obergrenze von 2.856 Euro pro Kalenderjahr. Die während der Erwerbstätigkeit gesparten Rücklagen werden bei Eintritt in das Rentenalter ausgezahlt. Hier besteht die Möglichkeit, die Rente entweder als Gesamtsumme oder in monatlichen Raten auszuzahlen. Da auch für Alterseinkünfte eine Steuerpflicht besteht, kann eine einmalige Auszahlung mit hohen steuerlichen Abgaben verknüpft sein. Hier sind private Modelle wie die Riesterrente deutlich flexibler und lassen sich steuerlich entsprechend optimieren.

Eine Chance für Geringverdiener

Allerdings gibt es eine Gruppe von Arbeitnehmern, für die eine betriebliche Altersvorsorge echte Vorteile mit sich bringt: Geringverdiener. Vom ausgezahlten Gehalt bleibt meist so gut wie nichts übrig, um es in eine private Form von Rücklagen für das Alter einfließen zu lassen. Wird der entsprechende Betrag dagegen bereits vom Bruttolohn eingespart, erhält die Versorgung im Alter ein zweites Standbein. Im Zweifelsfall können Sie sich auch bei einem Anwalt informieren – zum Beispiel auf www.heldt-zuelch.de.

Photo: kathrinm – Fotolia

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