Amazonas-Regenwald: Die Klimaanlage der Welt

Durch die verheerenden Brände, die 2019 ganz besonders heftig im Amazonas-Regenwald wüten, ist die Wichtigkeit dieses Ökosystems wieder verstärkt ins Bewusstsein gerückt. Mehr als 70.000 Feuer wurden in der Region allein in diesem Jahr registriert. Eine Katastrophe! Und das nicht nur für die Natur vor Ort. Eine weitere Dezimierung des Regenwaldes könnte auch gravierende Auswirkungen auf das Weltklima haben.

Wie eine riesige Klimaanlage

Der knapp sechs Millionen Quadratkilometer umfassende Amazonas-Regenwald wird immer wieder als „grüne Lunge“ der Erde bezeichnet. Er liefert nicht nur überlebenswichtigen Sauerstoff, sondern reguliert zudem das Weltklima. Wird der Regenwald durch die Sonne erwärmt, verdunsten dabei riesige Mengen von Feuchtigkeit über Bäume und Flüsse. Bis zu 1.000 Liter Wasser kann ein einzelner Baum so pro Tag abgeben. Forscher nennen die dadurch entstehenden Dunstwolken auch „fliegende Flüsse“. Sie ziehen als riesige Wolken in höhere Lagen und kühlen so die Atmosphäre. Wie ein gigantischer Sonnenschirm verhindern sie, dass die Sonneneinstrahlung die Landmassen zu stark aufheizt und austrocknet. Und das nicht nur in Südamerika, sondern weltweit.

Millionen Tonnen CO werden gespeichert

Eine weitere wichtige Funktion des Regenwaldes ist die Kohlendioxidspeicherung. Hunderte Millionen Tonnen Kohlendioxid (CO₂) nimmt der Wald pro Jahr auf. Positive Folge: Die globale Konzentration von Treibhausgasen in der Atmosphäre wird so reduziert. Dies geschieht durch den physiologischen Prozess der Fotosynthese, der in den Blättern stattfindet. Dabei wird Kohlendioxid aus der Luft gefiltert, zusammen mit Wasser in organische Verbindungen umgewandelt und dadurch dauerhaft im Holz gespeichert.

Mehr Wald gegen den Klimawandel

Fasst man diese Fakten zusammen, wird schnell klar, dass Bäume generell eine sehr wichtige Rolle für die gesunde Balance des Weltklimas spielen. Durch großflächige Baumneupflanzungen könnten ungefähr ein Drittel der menschengemachten CO₂-Emissionen kompensiert werden, wie Forscher der ETH Zürich im Sommer 2019 herausfanden. Dazu müsste die Weltgemeinschaft allerdings eine Landfläche von der Größe der USA neu bewalden.

 

Bild: pixabay.com, rosinakaiser, 78516

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