Energieeffizientes Bauen – was versteht der Staat darunter?

Energieeffizient zu bauen, ist nicht nur eine Frage des Wollens, sondern auch des Könnens. Nach wie vor sind die meisten energiesparenden Baumaterialien teurer, als konventionelle Produkte. Unterstützung winkt nun von Seiten des Staates. Wer dieser Tage baut, erhält bis zu 50000 Euro Kredit aus öffentlichen Mitteln, von welchen je nach Erreichen des Energieniveaus, zehn Prozent nicht zurück gezahlt werden müssen.

Auch die Verzinsung ist erdenklich gering. Für die Laufzeit von zehn Jahren wird der Zinssatz aus Bundesmitteln verbilligt und es wird eine lange Tilgungsfrist mit einem rückzahlungsfreiem Beginn gewährt. Allerdings lohnt sich das rechtzeitige Einschalten eines „Ökoarchitekten“, um die geforderte und damit die geförderte Energieeffizienzklasse zu erreichen. Gewährt wird dieser Bonus sowohl Bauherren, als auch Käufern neuer Gebäude –welche freilich die staatlichen Voraussetzungen zur Förderung erfüllen müssen. Auch für Gebäudesanierungen im ökologischen Sinne steht ein Obolus zur Verfügung, dieser fällt mit 4000 Euro aber vergleichsweise gering aus.

Voraussetzungen für staatliche Förderung

Wie muss es nun beschaffen sein, das Ökohaus, nach Vorstellung des Staates? Zwei Energieeffizienzklassen sind festgeschrieben: KfW-40 und KfW-60, die Ziffer bezeichnet den Primärenergiebedarf in Kilowattstunden pro Quadratmeter, welcher im Jahresverbrauch nicht überschritten werden darf, um die Förderung einzustreichen.
Zu deren Erreichen gibt es mannigfaltige Möglichkeiten. Dreifach verglaste Fenster dämmen so gut, wie die umliegende Wand. Solarmodule können die Menge des benötigten Fremdstromes reduzieren und dessen Bezug sogar völlig unnötig machen. Eine gute Dachdämmung hält das Haus im Sommer kühl und im Winter warm. Die geschickte Ausnutzung des Tageslichts kann auch den Einsatz von Lampen minimieren und Energiesparlampen den Stromverbrauch senken. Vor allem LEDs verbrauchen weitaus weniger Strom, als vergleichbare Glühbirnen.

Große Räume = hohe Heizkosten

Architektonisch lässt sich Energieersparnis durch einen simplen Kniff erreichen: Kleiner bauen. Große Räume verursachen höhere Heizkosten. Besonders uneffektiv erweisen sich dabei hohe Decken, da die warme Luft nach oben steigt und somit für die Bewohner ungenutzt bleibt. Der Winkel des Daches hat ebenfalls Einfluss auf die Wohnbedingungen, so bleibt bei einem Flachdach kein Platz für einen Dachboden, der wiederum im Sommer Wärme kompensieren kann. Auch auf die Anzahl der Sonnenstunden, die von etwaigen Solarmodulen eingefangen werden können, kann der Neigungswinkel Einfluss haben. Für den Laien sind die Auswirkungen vieler baulicher Entscheidungen gar nicht absehbar. Auch dafür gibt es Architekten.


IMG: Eisenhans – Fotolia

Mehr laden
Load More In Allgemeinwissen
Comments are closed.

Mehr Wissen

Psychologie: Kann CBD die mentale Gesundheit unterstützen?

In den letzten Jahren hat CBD, kurz Cannabidiol, viel Aufmerksamkeit als potenzielle Unter…