Krimis mit Geschichte: Der Schriftsteller Cay Rademacher

Cay Rademacher zählt zu den bekanntesten zeitgenössischen deutschen Kriminalautoren. Geboren 1965 in Flensburg, studierte er Anglo-amerikanische Geschichte, Alte Geschichte und Philosophie in Köln und Washington, D.C.

Als Redakteur bei „GEO“ und Mitgründer der Geschichtszeitschrift „GEO Epoche“ prägte Rademacher seit Jahrzehnten die landesweite Kulturlandschaft und hat zahlreiche historische Sachbücher sowie journalistische Texte für renommierte Magazine wie „Zeit“, „Merian“ und „mare“ veröffentlicht.

Fälle im alten Rom und im Hamburg der Nachkriegszeit

Sein literarischer Durchbruch gelang ihm mit Kriminalromanen, die sich durch detaillierte Recherchen und atmosphärische Dichte auszeichnen. Sein erstes Werk „Mord im Praetorium“ erschien bereits 1996.

Insbesondere die Trilogie um Oberinspektor Frank Stave, angesiedelt im Hamburg der Nachkriegszeit, wurde von der Kritik und dem Publikum begeistert aufgenommen – Rademacher gelingt darin die Verbindung von Gesellschaftspanorama und spannender Kriminalhandlung.

Auf Spurensuche in den Ruinen Kölns

Im Februar 2025 erschien ein weiterer historischer Kriminalroman Rademachers , die „Nacht der Ruinen“, der in den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs in Köln spielt. Darin sucht ein amerikanischer Soldat nach der Lösung eines rätselhaften Mordes und nach seiner eigenen Vergangenheit – Rademacher verwebt darin historisches Wissen mit packender Spannung und gelingt erneut die tiefe Einbindung realer Persönlichkeiten aus dieser Epoche.

Kriminalfälle mit frankophilem Touch

Ein weiteres Markenzeichen sind seine Provence-Krimis. Nach dem Umzug 2013 mit seiner Familie in eine ehemalige Ölmühle am Rand von Salon-de-Provence widmet sich Rademacher in mittlerweile zwölf Bänden dem französischen Gendarm Capitaine Roger Blanc, der in ländlicher Umgebung zur Entschlüsselung komplexer Fälle berufen wird.

Die Serie besticht durch Lokalkolorit, pointierte Charaktere und gesellschaftskritische Untertöne. Jeder Band zeichnet sich als eigenständiger Fall aus und vermittelt der Leserschaft authentische Einblicke in das südfranzösische Alltagsleben.

Recherchieren und das Leben genießen

In Interviews und Porträts beschreibt sich der Autor als konsequent arbeitenden Geschichtenerzähler, der – ähnlich wie sein Romanheld Roger Blanc  – das Leben zwischen Notizblock, Kamera und Rechercheausflügen genießt. Mit seinem Faible für Geschichte, aktuelle Schauplätze und menschliche Abgründe trifft Rademacher dabei immer wieder den Geschmack seiner Leserschaft.

Neben Krimis und Sachtexten hat Rademacher auch Reiseführer und Biografien verfasst. Seine Bücher werden regelmäßig in mehrere Sprachen übersetzt und sind fester Bestandteil deutscher Bestsellerlisten. Bei Lesungen, Literaturfestivals und in Radiosendungen zeigt sich der Autor dabei als nahbar und reflektiert.

Bildnachweis: Pixabay, 1835753, Pexels

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