Alte Menschen sind immer am Meckern: Stimmt’s?

Das Bild ist populär: der alte verbitterte Opa, die unglückliche Oma, alte Menschen müssen so miserabel sein, der Körper macht nicht mehr mit, Internet macht keinen Sinn und sowieso war früher alles besser.

Aber stimmt das wirklich? Oder sind es eher die stereotypischen Bilder der Werbe-, Fernseh- und Filmindustrie, die unglückliche, verbitterte alte Menschen nur zu gerne für komödiantische oder dramaturgische Zwecke darstellen?

Alte Menschen am Meckern: Studien sprechen dagegen

Alles falsch, diverse Studien haben gezeigt, dass ältere Menschen tatsächlich sehr viel glücklicher mit ihrem Leben sind, die wirklichen Meckerpötte sind die armen Menschen im mittleren Alter, denn den Studien nach fiel die Kurve zum Glücklichsein ab 35. stark ab und erholte sich erst ab dem 50sten Lebensjahr langsam aber sicher.
Tatsächlich ist das mittlere Alter wohl die Zeit, in der man am unglücklichsten ist und erst Mitte 60 und 70 fängt man so wirklich an, wohlwollend auf sein Leben zurück zu schauen und auch die Gegenwart zu genießen.

Individuelle Persönlichkeit macht viel aus

Dass sich die Persönlichkeit im Alter gar nicht mehr ändert, ist nach einer Studie der Berkeley Universität nach sehr wohl möglich und sie kann sich auch nach 30 noch stark ändern, aber – so der Konsens – ist es da eher wahrscheinlich, dass etwa ein sehr introvertierter oder neurotischer Mensch eher extrovertierter und ruhiger wird als dass sich diese Persönlichkeitsmerkmale verschlechtern.
Auch das würde also bestätigen, dass man durchschnittlich glücklicher im Alter ist.

Woran das liegt, man weiß es nicht genau. Weder Einkommen, noch Familie noch sozialer Status brachten große Unterschiede in der Zufriedenheit der Senioren zum Vorschein, wobei man eventuell ein gesellschaftliches Umfeld mit einrechnen kann, da etwa in der Ukraine das Alter der Unzufriedenheit bis weit in die 50er reicht und nicht wie in den meisten anderen Ländern mit 40 langsam wieder gen Glück strebt.

Eine Spekulation ist, dass man einfach mit dem Alter eher auf das reflektieren kann, was man erreicht hat, was wichtig im Leben ist und eventuell sogar, wie man am besten mit Schicksalsschlägen umgeht. Die Weisheit mag man mit dem Alter vielleicht nicht schöpfen, aber auf jeden Fall hat man mehr erlebt, um daraus etwas gelernt zu haben.

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