Der Ursprung von Clive Barkers „Hellraiser“

Ich muss ja sagen, ich bin kein großer Fan von Clive Barker, da er mir in seinen Werken einfach meist zu dick und dabei zu konstruiert aufträgt, doch seinen Film „Hellraiser – Das Tor zur Hölle“ von 1987 habe ich bestimmt tausendmal gesehen. Da ist es doch verwunderlich, dass die Novelle auf der der Film basiert erst im Jahr 2006 auf deutsch erschienen ist. Fast schon Frevel! 🙂

Die „Hellraiser“-Filme sind absolute Horror-Klassiker, vor allem der erste, bei dem ihr Schöpfer Clive Barker selbst noch Drehbuch und Regie gemacht hat. Der zweite Film geht dann so und, wie es bei den meisten Erfolgsgeschichten so ist, sind die folgenden der nunmehr acht Teile (weitere kommen bestimmt noch) nur noch profitorientierter Kommerz.

Fast zwanzig Jahre nach dem ersten Film kam dann ein deutscher Verlag auf die Idee die Novelle mit dem englischen Originaltitel „The Hellbound Heart„, auf der „Hellraiser“ basiert, auch hierzulande herauszubringen. Mal wieder totale Ignoranz der Verlage! Nun ja, nun können wir uns also am Ursprung erfreuen, und, was soll ich sagen, er ist wirklich toll…

Frank ist ein gewissenloser und egoistischer Kämpfertyp, der auf einer Reise den chinesischen Zauberwürfel Lemarchand findet. Wer mit ihm umgehen kann, dem verspricht er Lüste und Genüsse jenseits des menschlichen Vorstellungsvermögens. Doch Lust und Schmerz liegen nah beieinander. Das muss Frank, der natürlich gleich seine Grenzen austesten muss, schnell feststellen. Beim Aktivieren des Würfels gerät er in die Fänge der dämonischen Zenobiten vom Orden der Wunden, die ihn in eine Art Hölle aus unermesslichen Qualen entführen. Seine in Stücke gerissene Leiche liegt von nun an in den Mauern im alten Haus seiner Großmutter.

Doch wie das Schicksal so spielt zieht Franks gutmütiger Bruder Rory mit seiner Frau Julia, mit der Frank ein Verhältnis hatte, in das Haus ein. Als Rory, in den die unscheinbare Kirsty total verschossen ist, sich bei Arbeiten am Haus verletzt, sickert sein Blut ins Gemäuer und weckt Franks Leiche. Doch obwohl Frank ein zerfetzter Zombie ist, gelingt es ihm Julia erneut von ihm abhängig zu machen. Sie lockt ahnungslose Männer in das Haus um Franks Gier nach Blut zu stillen.

Doch die Zenobiten merken, dass ihnen eine Leiche abhanden gekommen ist und sie wollen das Kapitel auf brutale Weise beenden, egal wer gut oder böse ist…

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Heute sind wie vielleicht mehr Gemetzel und weitaus brutalere Szenen gewöhnt und einigen Horrorfans wird das Buch zwar ein wenig zu unblutig daherkommen, aber für die damalige Zeit war es sehr blutrünstig. So ist die „Hellraiser“-Lektüre für jeden eingefleischten Grusel– und Metzelfan eine echte Pflichtlektüre.

Die Kultfigur Pinhead kommt hier übrigens nur am Rande vor. Sie wurde erst durch die Filme berühmt. Alle anderen Charaktere des Buches sind gut gezeichnet und wirken nicht aufgesetzt. Im Film ist Kirsty Rory’s Tochter und viel jünger. Im Buch ist sie seine Möchtegern-Geliebte und die Figur mit der größten Wandlung und überraschenden Bandbreite.

Also, wer den Film/ die Filme mochte, muss die Novelle, die im deutschen auch „Hellraiser“ heißt, von Clive Barker lesen…

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