„Der verborgene Garten“ von Kate Morton – Das dunkle Rätsel einer Familie

Wer Familiengeschichten mag, um die sich dunkle Geheimnisse ranken, der wird von Kate Mortons Buch „Der verborgene Garten“ nicht enttäuscht sein. Als Leser taucht man tief in den Strudel der unterschiedlichen Erzählzeiten ein und mag so schnell gar nicht mehr herauskommen.

Die Geschichte wird zu drei unterschiedlichen Zeiten aus drei unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Irgendwann wird alles miteinander verknüpft, irgendwann wird das Geheimnis gelüftet.

Da ist zunächst einmal ein junges Mädchen namens Eliza, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts in London lebt. Als sie ihre Mutter und auch noch ihren Bruder auf tragische Weise verliert, wird ihr neues Zuhause ein alter Adelssitz, der ihrer bisher unbekannten Familie mütterlicherseits gehört. Besonders begeistert ist sie von dem geheimnisvollen Labyrinth im großen Garten.

Zwischendrin erfahren wir das Schicksal von Nell, die wohlbehütet als älteste Tochter in Australien aufwächst. An ihrem 21. Geburtstag erfährt sie jedoch von ihrem Vater, dass sie in Wirklichkeit ein Findelkind ist, dass anscheinend ganz allein mit einem Dampfer aus Europa kam. Nell ist vollkommen durch den Wind und macht sich auf den Weg nach England auf der Suche nach ihrer wahren Familie. Doch es soll ein Geheimnis werden, das sie selbst nicht ganz lösen kann.

Nell war sich aber immer sicher, dass ihre Enkelin Cassandra, kurz Cass, des Rätsels Lösung einst finden wird. So erbt Cass, nach dem Tod ihrer Großmutter Nell, überraschenderweise ein Cottage im englischen Cornwall. Sie wusste nicht einmal, dass ihre Großmutter irgendeinen Bezug zu England hatte. Als sie dann von der wahren Geschichte Nells hört, reist sie schließlich selbst von Australien nach England. Wird sie das immer dunkler werdende Geheimnis ihrer eigenen Familiengeschichte ergründen können?

Die Autorin Kate Morton schafft es in „Der verborgene Garten“ einen von der ersten Seite an zu fesseln. Der Erzählstil ist gekonnt umgesetzt und man verliert bei den vielen Zeitsprüngen kein einziges Mal den Überblick. Auch, wenn manches an der Geschichte ein wenig vorhersehbar ist, bleibt das Buch trotzdem stets spannend und man wird sogar an der einen oder anderen Stelle in die Irre geführt.

„Der verborgene Garten“ ist emotional, tragisch und spannend, aber trägt bei all diesen Punkten nie zu dick auf. Ein wirklich gelungenes Buch, das einem die Zeit enorm versüßt.

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