Gegensätze ziehen sich an – Stehen Dunkelhaarige immer auf Blonde?

Boris Becker hat ein sehr eindeutiges Beuteschema. Alle seine Frauen sind der exotische Typ, die einzige Blondine wurde in kürzester Zeit abgeschossen. Die dunkelhaarige Angelina Jolie fand den Vater ihrer Kinder im blonden Brad Pitt und auch die Werbeindustrie führt uns gerne den dunkelhaarigen Mann mit der langhaarigen Blondine vor.

Ebenso gibt es aber unzählige Beispiele, die das Gegenteil belegen. Javier Bardem und Penelope Cruz, Robert Pattinson und Kristen Stewart, Nicolas Sarkozy steht auf braunhaarig, oder vor allem Model, und überhaupt, gibt es hier überhaupt Regeln oder ist das alles an blonden Haaren herbeigezogen?

Gegensätze müssen nicht Blond und Dunkelhaarig sein

Doch, die gibt es. Genetisch gesehen gilt: Gegensätze ziehen sich an. Allerdings reicht es als Schlüsselreiz nicht, blond zu sein, um einen dunkelhaarigen Mann an Land zu ziehen. Die Natur ist da schon ein ganz kleines bisschen komplexer. Zum Glück, sonst würden wahrscheinlich wirklich alle Männer hechelnd Pamela Anderson hinterherrennen, eine grausige Vorstellung. Und auch die Hipster scheinen zum Teil anderen Naturgesetzen unterlegen zu sein als der normale Mensch.

Unsere DNA ist ein Biomolekül, das ständigen Veränderungen unterlegen ist. Die DNA besitzt Kräfte, um sich selbst zu reparieren, allerdings nur bis zu einem bestimmten Grad. Deshalb ist ja auch zu viel Strahlung gefährlich für uns, wenn die DNA nachhaltig kaputt gemacht wird, dann zeigt sich das auch an unserem Körper.

Um möglichst resistent zu sein, braucht die DNA viele verschiedene Einflüsse. Man kann sich das wie bei Hunderassen vorstellen. Je überzüchteter ein Hund, desto schlechter geht es ihm. Vielleicht mögen Menschen kleine Hunde, spitze Mäuler und zu kurze Vorderbeine, rein evolutionstechnisch hat aber der Straßenköter mit seinen unzähligen Einflüssen die beste Überlebenschance und „das dickste Fell“.

Blonde und Dunkelhaarige als einfacher Gegensatz

Ohne dass wir Einfluss nehmen können, fühlen wir uns also zu Menschen hingezogen, die genetisch anders sind als wir. Je exotischer, desto besser. Die Idee mit der Blondine und dem Mann mit schwarzem Haar ist natürlich sehr Barbie-mäßig und eine klare Vereinfachung. Und da gibt es ja noch andere Faktoren, wie die Midlife-Crisis, da muss es dann wirklich die Blondine sein, oder irgendwelche Eltern-Komplexe. Wir riechen auch Stoffe an potentiellen Partnern, die wir bewußt gar nicht wahrnehmen. Vielleicht sind Groupies deshalb so verrückt, sie können den angehimmelten Partner gar nicht riechen und verkären die Situation so vielleicht.

Doch wie so oft spielt auch die Umwelt eine große Rolle. Wenn in einem kleinen Bergdorf das nächste Tal sehr weit weg ist, dann ist schon mal jeder irgendwie mit jedem verwandt. Das ist oft verpöhnt, weil überdurchschnittlich viele Menschen mit Behinderung zur Welt kommen, wenn die Eltern genetisch zu nah aneinander sind.

Moralisch schwierig ist hier dass Geschwister offiziell meist nicht Kinder haben dürfen, weil eben die Gefahr der Behinderung sehr groß ist. Somit wird suggeriert, dass Behinderte, sofern man davon weiß, weniger wert sind als „gesunde“ Kinder. Ein großes Thema, das auch bei der Präimplantationsdiagnostik eine enorme Rolle spielt. Aufzuhalten ist die Entwicklung so oder so nicht und so tolerant wie manche Eltern eigentlich auch sein mögen, bei behinderten Kindern ändert sich die Ansicht oft sehr schnell. Abgesehen von der größe des Themas zeigt sich hier, dass die Genetik auch immer dem Alltag unterwürfig sein kann.

Gegensätze ziehen sich an, gleich und gleich gesellt sich gern…

Objektiv ist ja auch Carla Bruni um einiges attraktiver als Nicolas Sarkozy. Hier spielt das Napoleon-Ego von Sarkozy in die Beziehung, er wollte immer hübsche Model-Frauen, sie wollte immer Männer mit Macht. Vielleicht ist hier die Umwelt sogar stärker als die Gene. Vergessen wird ja auch, dass Alkohol schon vielen Kindern das Leben ermöglicht hat, allerdings ist die Beziehung der Eltern dann oft nicht von Dauer.

Ebenso sind Trends schwierig, wie die Cougars Sache. Wenn man nicht wirklich auf ältere Frauen steht, geht die Liebe so schnell, wie sie gekommen ist.

Bei Matthew McConaughey und Camila Alves allerdings waren wohl die Gene stärker. Sie ist eine eingewanderte Brasilianerin, die erstmal viel Zeit mit dem Putzen zubrachte und eigentlich erst wirklich berühmt wurde, als sie den Hollywood-Star ehelichte. Vielleicht also sind Gene eine Sache, Glück allerdings die andere.

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