Heat-Sticks: Gesunder Rauchgenuss oder schädlicher Marketing-Streich?

Heat-Sticks: Gesunder Rauchgenuss oder schädlicher Marketing-Streich?

Überall auf der Straße sieht man auf Werbeflächen gut aussehende Menschen mit einem sogenannten Heat-Stick in der Hand. Das ist ein Gerät, das den Tabak nicht verbrennt, sondern erhitzt. Das soll viel ungefährlicher als herkömmliches Rauchen sein. Stimmt das wirklich?

Was sind Heat-Sticks?

Die Tabakindustrie weltweit lässt sich immer wieder neue Wege einfallen, um Menschen beim Glimmstängel zu halten und dem Rauchen ein gesünderes Image zu verleihen. Früher galt Rauchen als cool und war absolut gesellschaftsfähig. Mittlerweile gehört man als Raucher zu einer Minderheit, die allein vor der Restauranttür stehen muss, um genüsslich stinkenden, giftigen Dunst zu inhalieren. Die vielversprechende Lösung und neuester Schrei auf dem Tabak-Markt: Heat-Sticks, die im Gegensatz zu E-Zigaretten keine aromatisierten Flüssigkeiten verdampfen, sondern echten Tabak.

Heat-Sticks wie „Iqos“ vom Tabakriesen Philipp Morris sehen aus wie ein Schwangerschafts-Testgerät und verdampfen mit Akkukraft nikotinhaltigen Tabak auf Knopfdruck, was „viel gesünder“ sein soll, als normales Rauchen. Der Vorteil beim Verdampfen: Der Tabak wird nicht so stark erhitzt. Eine Zigarette verbrennt mit bis zu 800 Grad, die Sticks kommen auf maximal 350 Grad.

Der Produktname „Iqos“ ist eine Abkürzung für „I quit ordinary smoking“, was übersetzt bedeutet: „Ich habe das normale Rauchen aufgegeben.“ Der Konkurrent aus dem Hause British American Tobacco (BAT) heißt „Glo“. Vermarktet werden beide als „Heat-not-burn“-Produkte.

Auch „Heat-not-burn“-Produkte sind schädlich

Die Hersteller werben zwar damit, dass ihre Produkte bis zu 90 Prozent weniger Giftstoffe enthalten als herkömmliche Zigaretten, was aber nicht heißt, dass ihr Konsum keinerlei Auswirkungen auf die Gesundheit hat. Demnach sind „Heat-not-burn“-Produkte zwar weniger schädlich als Zigaretten, aber auf keinen Fall gesund. Heat-Sticks enthalten ebenso schädliche Verbrennungsstoffe, die Krebs auslösen können. Zudem sind auf der Verpackung der Sticks keine Angaben zu Nikotin- und Teergehalt zu finden. Die neuen Tabakstummel zum Einsetzen werden weitaus niedriger besteuert als gewöhnliche Zigaretten, kosten aber etwa gleich viel wie eine Packung Zigaretten.

Bildquelle: Fotolia, 145666405, praphab144

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