Sozialisationsphasen von Katzen

Katzen haben im Allgemeinen den Ruf, eine starke und nicht immer ganz einfache Persönlichkeit zu besitzen, zählen aber dennoch zu den beliebtesten Haustieren in Deutschland. Es gibt sehr anhängliche und menschenbezogene Katzen, aber auch eher misstrauische und scheue Zeitgenossen. Wie sich eine Katze im Laufe ihres Lebens gegenüber Menschen und auch gegenüber Artgenossen und anderen Tieren verhält, hängt entscheidend davon ab, wie sie in den ersten Lebensmonaten sozialisiert wurde. Die junge Katze durchläuft verschiedene Sozialisationsphasen, in denen ganz bewusst auf ihre Verhaltensentwicklung eingewirkt werden kann. Wer seine Katze etwa über Kleinanzeigen oder Tierheime findet, sollte sich daher genau über deren Herkunft und Vorgeschichte informieren. In den ersten zwei Lebenswochen steht der Kontakt zur Mutter im Vordergrund. Die anfangs noch blinden und tauben Katzenbabys sind auf den nahezu ständigen Körperkontakt zu Mutter und Geschwistern angewiesen. Nach zwei bis drei Wochen beginnen die Katzenbabys, ihre Umwelt bewusster wahrzunehmen. Diese Zeit ist für das spätere Sozialverhalten der Katze prägend. Soll die Katze später in engem Kontakt zu Menschen leben, sollte sie jetzt an menschliche Nähe gewöhnt werden. Katzenbabys, die in dieser Lebensphase in direktem Kontakt zum Menschen stehen, oft gestreichelt werden und sich an menschliche Stimmen gewöhnen können, sind später häufig deutlich zutraulicher als Katzen, die etwa auf einem Bauernhof aufgewachsen sind und kaum menschliche Zuwendung erfahren haben. Vor allem bei Katzen, die über Kleinanzeigen abgegeben werden, sollten sich die zukünftigen Besitzer vor Ort ein Bild von den Umständen machen, unter denen die Katzenbabys ihre ersten Wochen verbracht haben. Wer eine verschmuste und anhängliche Katze sucht, wählt am besten eine Katze aus einer liebevollen Aufzucht, die keine Scheu vor Menschen entwickelt hat und am besten erst ab der 12. Woche abgegeben wird. Wer dagegen eine eher unabhängige Katze sucht, die sich gut mit anderen Tieren verträgt, findet möglicherweise in einer selbstbewussten Bauernhofkatze einen passenderen Gefährten.

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One Comment

  1. Chriss

    30. Januar 2008 at 18:03

    ein sehr interessanter Bericht, in dem fast all meine Fragen beantwortet wurden… Es macht Sinn, das die Katzen Menschenbezogener sind, wenn sie in einer liebevollen Zucht nach der 12. Woche abgegeben werden…
    Jetzt meine Frage, ist der Charakter auch Rassen abhängig?

    Ich suche ein ruhiges gelassenes katen baby (12-13 w.) die ich auch später aus beruflichen gründen tagsüber alleine lassen kann.
    Es ist selbstverständlich, das man katzen baby’s nicht alleine lassen kann….

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