(Un)bekannte Zukunft: Es gibt Dinge, die will man gar nicht wissen!

(Un)bekannte Zukunft: Es gibt Dinge, die will man gar nicht wissen!

Fliegende Autos, Wundermedikamente, Urlaub auf dem Mars – Wie die Zukunft wohl aussieht, das fragen wir uns doch alle. So scheint es zumindest auf den ersten Blick. Aber wollen wir das wirklich?

Studienergebnis zeigt: Darum blicken wir nicht gern in die Zukunft

Die meisten Menschen wollen gar nicht wissen, was ihnen morgen blüht. Das ergab eine Untersuchung des Berliner Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung um den Psychologen Gerd Gigerenzer. Neun von zehn Deutschen wollen lieber nicht vorzeitig erfahren, was die nächsten Jahre bringen. Klar, das Wetter wäre schön. Oder die Lottozahlen. Also Dinge der nahen Zukunft und solche, die einen bereichern oder einen Vorteil bringen. Aber dass man in fünf Jahren bei einem Autounfall stirbt oder in 35 ein Komet die Erde zerstört und dabei die Menschheit auslöscht?

Für die Erhebung wurden mehr als 1.000 Deutsche befragt, in den Gesprächen verschiedenen Zukunfts- und Vorhersageszenarien durchdacht. Dabei ging es häufig um negative Punkte wie den Todeszeitpunkt des Ehepartners, der Eltern, den eignen Tod und die Ursache dafür. Bis zu 90 Prozent lehnten ab, den Blick in die Zukunft zu riskieren. Je drastischer und bedrohlicher das Szenario, desto größer die Ablehnung. Die meisten möchten, was die Zukunft betrifft, lieber unwissend bleiben. Nur ein Prozent der Befragten hat keine Angst vor ihrem Schicksal – wenn das auch noch so düster ausfällt. Einzig das Geschlecht des ungeborenen Kindes wollen die meisten schon vorher wissen.

Unwissenheit schützt vor Enttäuschungen

Die Zukunft ist ungewiss, das macht viele Angst, ist aber gleichzeitig auf eine gewisse Art beruhigend. Irgendwie paradox. Etwas über die Zukunft zu wissen, beeinflusst erheblich das Leben bis dahin. Würden Sie noch heiraten, wenn Sie bereits den Tag Ihrer Scheidung kennen? Wohl kaum. „Das legt nahe, dass Menschen, die Wissen über die Zukunft willentlich ignorieren, mit unangenehmen Nachrichten rechnen“, sagt Gigerenzer, wie „Psychologie Heute“ schreibt. Wer seine Zukunft nicht kennt, dem bereitet das Leben zahlreiche Überraschungen – positive wie negative. Aber das zeichnet das Leben bekanntermaßen aus. Es verläuft nicht schnurstracks, sondern auf kurvigen Pfaden mit Höhen und Tiefen. Seine Zukunft absichtlich zu ignorieren, ist dabei eine Art Schutzmechanismus vor herben Enttäuschungen.

Bildquelle: Fotolia, 112654919, eyetronic

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