Warum Washington D.C. nicht wählen darf

Washington stellt mit seinem politischen Status ein gesellschaftliche Einzigartigkeit dar. Weltweit ist Washington die einzige Hauptstadt eines demokratischen Landes, dass die eigene Legislative nicht wählen darf.

Washington wurde 1800 gegründet und sollte der Regierungssitz der USA werden. Um sie der Kontrolle der damals mächtigen Bundesstaaten zu entziehen sollte sie der direkten Kontrolle des amerikanischen Kongresses unterstehen. 1800 lebten ungefähr 8000 Menschen in Washington, die zu einem großen Anteil Regierungsbeamte waren. Damals wurden die Wahlen über die Bundesstaaten geregelt und Washington gehörte zu keinem Bundesstaat. Damit durften die Bürgerinnen und Bürger Washingtons nicht wählen. Das war insofern kein Problem, als dass es auch im Sinne der Gewaltenteilung war, wenn Regierungsbeamte nicht wählen konnten.

Im Laufe der Zeit ist die Stadt jedoch gewachsen und auch viele, die keine Regierungsfunktionen hatten lebten in der Stadt. Es kam der Wunsch auf, dass auch diese wählen können. Mit dem 23. Verfassungszusatz von 1961 durften die Bewohner von Washington District of Columbia endlich auch den amerikanischen Präsidenten wählen. Deshalb durften sie auch bei der kürzlich stattgefundenen Wahl mitwählen. Den Kongress dürfen sie aber immernoch nicht wählen.

1978 gab es den Versuch dies zu ändern. Dieser Versuch ist allerdings bemerkenswerter Weise gescheitert. Die erforderliche dreiviertel Mehrheit wurde weit verfehlt. Grund hierfür dürfte gewesen sein, dass die Mehrzahl der Bundesstaaten damals republikanisch kontrolliert waren. Washington ist deutlich unter der Kontrolle der Demokraten. Bei den letzten Wahlen wählten 90% der Menschen die Demokraten. Die Republikaner entscheiden sich gegen die Demokratie, weil sie darum fürchten, dass die Demokraten durch Washington weiter gestärkt werden würden.

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