Warum wir uns selbst immer ärmer machen

Viele Deutsche glauben, es gehe mit der Wirtschaft und damit auch mit dem eigenen Vermögen stetig bergauf. Tatsächlich hat das Deutsche Institut für Wirtschaft (DIW) jedoch herausgefunden, dass das Nettovermögen der deutschen Privathaushalte in den vergangenen zehn Jahren gesunken ist. Dabei können die Deutschen dem selbst am meisten entgegenwirken.



Gesunkenes Nettovermögen deutscher Privathaushalte

Zwischen 2003 und 2013 haben die Deutschen herbe Verluste bei ihrem eigenen Vermögen hinnehmen müssen: Die Studie des DIW zeigt, dass unter Berücksichtigung der Inflation im Durchschnitt fast 15 Prozent des Nettovermögens verloren gegangen sind. Das ergibt rund 20.000 Euro innerhalb von zehn Jahren. Zusammen mit Geldvermögen, Finanzanlagen, Immobilien und abzüglich möglicher Schulden verfügt ein deutscher Durchschnittshaushalt demnach nur noch über 117.000 Euro netto.

Auf die falsche Geldanlage gesetzt

Laut der Studienautoren sind die Deutschen an dem Verlust zum großen Teil selbst schuld. Haben private Haushalte zum Beispiel auf Immobilien als Geldanlagen gesetzt, konnten sie davon nur in Großstadtregionen profitieren. In ländlicheren Gebieten verlieren Eigenheime immer mehr an Wert. Des Weiteren setzen die Deutschen auf die falschen Finanzprodukte: Die beliebtesten Anlagen sind immer noch das Sparbuch, das Girokonto und der Bausparvertrag – Zinsprodukte, die zwar nur ein geringes Risiko bergen aber auch nur gering Gewinne erzielen. Ohne die Inflation mit zu berücksichtigen stieg das Vermögen dadurch nur um mickrige 0,4 Prozent beziehungsweise 500 Euro an – und das obwohl die Sparquote mit neun Prozent vergleichsweise hoch lag. Welche Geldanlage sich wirklich lohnt, können Finanzexperten wie Tecis erörtern.

Wirklich Vermögen aufbauen konnten nur Menschen, die Schenkungen erhielten oder von Erbschaften profitierten. Dabei steigerte sich das Vermögen im Schnitt um 35.000 Euro beziehungsweise 18.000 Euro. Menschen, die zur Miete wohnen verfügten hingegen über das geringste Nettovermögen. Scheidungen und Trennungen führten ebenfalls zu großen Verlusten bei den eigenen finanziellen Mitteln, genauso wie die plötzliche Pflegebedürftigkeit.


Bildherkunft: Thinkstock, 178282353, iStock, nui7711

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