Wenn Architektur sich über Wasser hält

Eine Kreuzfahrt ist der Traum vieler Menschen. Einmal mit dem Schiff die Kontinente bereisen. Bei einer Kreuzfahrt geht es aber nicht nur um das Reiseziel, sondern auch um den Weg. Mittlerweile verkehren so viele Kreuzfahrtschiffe auf internationalen Gewässern, dass man schnell den Überblick verliert. Das größte von Allen ist die „Allure of the Seas“, die 2010 ihren Dienst aufnahm. Sie bietet 6300 Passagieren Platz und 2100 Besatzungsmitglieder kümmern sich um ihr Wohlbefinden. Wenn man solche Zahlen betrachtet, wird schnell klar, dass es nicht reicht, ein paar Paneelen zu einem schwimmenden Floß zusammen zu schustern, an der Planung und Umsetzung eines Schiffs sind zahlreiche Statiker, Mathematiker und Architekten beteiligt.

Sicherheit und Annehmlichkeit

Im Schiffsbau müssen viel mehr Faktoren beachtet werden, als beim regulären Häuserbau. Zunächst mal muss ein Kreuzfahrtschiff, das auf den Weltmeeren verkehrt, auch Stürmen in Orkanstärke widerstehen können und auch für den unwahrscheinlichen Fall, dass es auf Grund läuft, muss bestmöglicher Schutz für die Passagiere gewährt sein. Dazu gehört auch, dass einzelne Schotte die nötige Größe und Anordnung haben, um das Schiff in jedem Fall über Wasser und in vertikaler Position zu halten. Das Schiff ist eines der wenigen Transportmittel, bei dem man zu keinem Zeitpunkt der Reise angeschnallt ist, also muss dafür gesorgt werden, dass es zu keinem Zeitpunkt der Reise notwendig wird. Im Einklang mit diesen Sicherheitsvorkehrungen, können sich die Architekten Gedanken darüber machen, wie das Schiff aufgebaut und aufgeteilt sein soll. Wie für jedes Transportmittel gilt dabei: Platz ist Luxus. Also muss das Beste aus dem Kleinsten herausgeholt werden.

Schwimmende Städte

Ein großes Kreuzfahrtschiff ist wie eine Stadt. Auf mehreren Etagen offenbart sich das Leistungsangebot. Kinos, Restaurants, Theater, Discotheken – oft dauert es Tage, bis die Passagiere halbwegs einen Überblick über die dargebotenen Dienstleistungen haben. Wer nicht ins Freie tritt, wird kaum merken, überhaupt unterwegs zu sein. Bei den An-Bord-Aktivitäten spielt Architektur ebenfalls eine wichtige Rolle. Zu keinem Zeitpunkt soll es zu Gedränge kommen. Alle Anlagen müssen so aufgebaut und verteilt sein, dass die Passagiere sich nicht gegenseitig „auf die Füße treten“. Das ist auch für den Ernstfall wichtig. Im Falle einer Evakuierung muss sichergestellt sein, dass die Besatzung Zugang zu allen notwendigen Rettungseinrichtungen hat und die Passagiere sich nicht überrennen. Zu sorgen braucht man sich allerdings kaum, denn all diese Vorkehrungen, machen die Kreuzfahrt zur sichersten Reiseform überhaupt.


Bild: Nabil BIYAHMADINE – Fotolia

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