Biomarke ist nicht gleich Bio: Worauf sie bei Bioprodukten achten sollten

Beim Kauf einer Biomarke ist man sich als Konsument häufig sicher, ein Produkt aus ökologischem Anbau zu kaufen und so etwas Gutes für seine Gesundheit und die Natur zu tun. Es ist bewiesen, dass Bioprodukte in Sachen Belastung mit Spritzmitteln und anderen chemischen Stoffen sehr viel besser für den menschlichen Organismus sind.

Doch Biomarke ist nicht gleich das, was man in Deutschland darunter versteht. Schon längst kann die schier grenzenlose Nachfrage nicht allein von deutschen Landhöfen bedient werden. Immer mehr ausländische „Bio“-Produkte werden importiert und kommen, als ebensolche gekennzeichnet, teilweise aus der Volksrepublik China oder der Russischen Föderation.

Biomarke aus Thailand?

So kam es vereinzelt zu Skandalen in Zusammenhang mit importierten Bioprodukten, vorwiegend aus Staaten außerhalb der EU. Laut einem Bericht der Wirtschaftswoche entdeckten Lebensmittelkontrolleure eine hohe Pestizidbelastung importierter Bioprodukte aus Ägypten und Thailand. Dabei handelte es sich um eine Stichprobenartige Untersuchung, nicht um eine gezielte Kontrolle aller importierten Lebensmittel. Auch in Bezug auf die Co2-Billanz ist der Import von Bioprodukten aus fernen Ländern als eher zweifelhaft zu betrachten.

So gibt es zwar Bedingungen, die an den Import von Lebensmitteln aus Nicht-EU-Staaten gebunden sind, aber werden diese aufgrund von mangelnder Kapazität und der extrem hohen Nachfrage nicht in allen EU-Staaten eingehalten. Die importierenden Hersteller müssen zwar Kontrollinstanzen belegen, die die Einhaltung der Bio-Standarts überprüfen – für jedes Produkt muss ein gesonderter Antrag auf Import gestellt werden – doch werden diese teilweise von den europäischen Instanzen nicht überprüft.

Die Biomarke Demeter als Alternative zum herkömmlichen Bio-Siegel

Auch sollte vor Augen geführt werden, dass der Erhalt eines Bio-Siegels daran gebunden ist, dass lediglich 95 % der Inhaltsstoffe aus ökologischem Anbau sind. Der Rest kann aus herkömmlicher Landwirtschaft stammen. Andere Netzwerke, wie beispielsweise Demeter oder Bioland haben striktere Regelungen, an welche sich die Landwirte halten müssen und bieten damit eine gute Alternative zu herkömmlichen Bio-Produkten.

Keine 100-Prozentige Gewissheit

Klar ist, dass ein Bio-Siegel keine 100-Prozentige Gewissheit über den ökologischen Ursprung des Produkts geben kann. Viele andere Umstände können die wahren Inhaltsstoffe der Lebensmittel verschleiern. Es empfiehlt sich daher nicht nur auf das Bio-Siegel zu achten, sondern, wenn möglich, auch andere Siegel wie die von Demeter oder Bioland zu beachten. Diese bieten häufig deutlich mehr Gewissheit und Kontrolle für den Endkonsumenten und sind damit gesundheitlich und ökologisch meist deutlich unbedenklicher.

Werbung
Mehr laden
Load More In Allgemeinwissen
Comments are closed.

Mehr Wissen

Psychologie: Kann CBD die mentale Gesundheit unterstützen?

In den letzten Jahren hat CBD, kurz Cannabidiol, viel Aufmerksamkeit als potenzielle Unter…