Die Avocado

Die Avocado gehört zur Familie der sogenannten Lorbeergewächse. Der bis zu 15 Meter hohe Avocadobaum hat seinen Ursprung in Südmexiko und wurde bereits von den Azteken vor über 1000 Jahren kultiviert.

Nach der Entdeckung Amerikas durch die Spanier wurde die Avocado weltweit verbreitet und wird heute in den Tropen und Subtropen beiderseits des Äquators bis zum 40. Breitengrad kultiviert. Allein Mexiko erzeugt 1/3 der Weltproduktion, etwa 20% werden in Südamerika, der Rest in Afrika, Asien und Europa angebaut.

Die Bezeichnung „Avocado“ stammt von dem Nahuatl-Wort ahuacatl, was übrigens auch Hoden bedeutet.
Die Spanier machten daraus aguacate.
Früher wurde die Avocado gelegentlich auch als Abacata oder Abacate bezeichnet, in Deutschland auch als Butterfrucht, Butterbirne oder aufgrund ihrer Form und der Beschaffenheit ihrer Schale als Alligatorbirne.

Die Avocadofrucht, die eigentlich eine Beere ist, ist birnenförmig bis rund. Je nach Art ist ihre ledrige Außenschale ist sie mittel- bis dunkelgrün . Innendrin befindet sich ein Kern, der etwa tischtennisballgroß wird. Das Fruchtfleisch ist grüngelb bis goldgelb und oxidiert zu einer dunklen Farbe, sobald es der Luft ausgesetzt ist. Dies kann durch schnelle Zugabe von Antioxidantien, wie etwa der in Zitronensaft enthaltenen Ascorbinsäure verhindert werden.

Das Fruchtfleisch um den großen Kern herum ist sehr nahrhaft. Der walnussgroße Samenkern in der Mitte ist ungenießbar. Keine Frucht neben der Olive enthält mit bis zu 30% mehr Fett. Aus diesem Fett wird z.B. Speiseöl gewonnen, es wird aber auch für kosmetische Zwecke verwendet. Hauptbestandteil sind mehrfach ungesättigte Fettsäuren. Es ist reich an Mineralstoffen wie Kalium, Magnesium und Eisen sowie Eiweiß, Provitamin A und den Vitaminen E, K und denen der B-Gruppe, vor allem Vitamin B6. In der gesamten Pflanze kommt das Toxin Persin vor. Bei Aufnahme größerer Pflanzenmengen gilt es für Tiere als giftig, für Menschen ist Persin dagegen harmlos.

Die in Deutschland im Handel verbreiteten Sorten sind im Gegensatz zu den meisten anderen Sorten nicht süß. Im deutschen Handel findet sich fast ausschließlich der weltweit verbreiteteste Typ Fuerte, eine birnenförmige Avocado mit mittelgrüner Schale und hellgelbem, zum Rand hin grünlichen Fruchtfleisch. Die Fuerte erreichen ein Gewicht von 250 bis 400 g.

Die Avocado wird aufgrund ihres angenehmen Geschmacks auf zahlreiche Weise zubereitet. Überwiegend wird sie frisch verzehrt. Man schneidet die Frucht in der Mitte längs durch und nimmt den Samenkern heraus. Das Fleisch möglichst sofort mit Zitronensaft beträufeln, so wird die Braunfärbung und damit der Verlust gesunder Wirkstoffe verhindert. Einfach mit Zitronensaft, Salz und Pfeffer gewürzt und dann ausgelöffelt schmeckt sie den meisten Menschen am besten.

Halbierte Früchte lassen sich gut füllen, z.B. mit Huhn oder Meeresfrüchten. Püriertes Fruchtfleisch mit kleingehackten Tomaten, Zwiebeln, Knoblauch, Chili, Pfeffer und Salz ergibt die mexikanische „Guacamole“. In Suppen und Saucen dürfen Avocados nur schwach erhitzt und nicht gekocht werden, da sie sonst bitter werden und ihr Aroma verlieren. Der ziemlich neutrale Geschmack erlaubt auch süße Dessertvariationen z.B. mit Äpfeln, Orangen oder Grapefruit. Avocados sind darüber hinaus auch in der veganen Küche sehr geschätzt, weil sie ein guter Ersatz für Fleisch und Käse sind.

Avocados werden heute bei uns ganzjährig angeboten. Bio-Avocados werden „hartreif“ (ca. 75% reif) geerntet und dann mit „Controlled Atmosphere“ – einem Verfahren, bei dem im Transport-Container der Sauerstoffgehalt auf 5% reduziert und das natürliche Reifegas Ethylen absorbiert wird, so dass die Reifung stoppt – auf das Schiff verladen. Dadurch überstehen sie den Transport von mehr als drei Wochen. Die Genussreife erreicht die Avocado in Europa, beim Großhandel und auf dem Weg zum Kunden. Noch feste Früchte kann man zuhause bei Zimmertemperatur, z.B. zusammen mit einem Apfel, in einer Papiertüte in 2-3 Tagen nachreifen, denn reifende Früchte produzieren Ethylen, welches die Reifung unreifer Früchte in unmittelbarer Nähe anregt. Die Genussreife ist erreicht, wenn die Avocado bei leichtem Fingerdruck nachgibt.

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3 Kommentare

  1. Katja

    13. März 2008 at 10:50

    Ich mag sie am liebsten als Guacamole *jammi* Hab sie auch mal pur probiert, das fand ich nicht so toll. Wobei ich nicht weiß, ob ich damals eine reife Frucht hatte, ich finde das immer so schwierig festzustellen. Ich glaube, ich werde es einfach demnächst nochmal probieren mit „leichtem Fingerdruck“ 🙂

  2. Bilal

    19. September 2008 at 19:39

    hallo allerseit
    ich besitze auch nen Avocadobaum der
    jetzt 1,5 meter hoch ist.
    aber kann man ihn in der wohnung
    züchten?bei mir ist es so zwischen hell und
    mittel hell.
    schöne grüsse
    Bilal

  3. Nicole

    24. Oktober 2008 at 13:42

    Hallo zusammen,

    ich habe im Frühjahr damit begonnen, eine Avocadopflanze aus einem Kern zu ziehen. Es dauert sehr lange, aber die Geduld wird belohnt.

    Zum Thema Helligkeit: Die Pflanze steht bei mir nicht direkt am Fenster und verträgt das sehr gut.

    Grüße
    Nicole

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