Das erste geklonte Mammut im Jahre 2012? Und wann folgen die Dinosaurier?

Nachdem gut erhaltenes Knochenmark in Sibirien gefunden wurde, sollen sich Russland und Japan angeblich daran machen, ein echtes Mammut zu klonen. Wie lange es danach wohl dauert, bis endlich unser Traum vom geklonten Dinosaurier erfüllt wird?

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Aus Erde in Sibirien, die seit Ewigkeiten eingefroren war, konnte man Mammut-Knochen und daher auch das Knochenmark extrahieren, aus dem russische und japanische Forscher nun einen lebenden Mammut klonen wollen.

Japan und Russland klonen vereint

Wissenschaftler des Mammut Museums der Sakha Republik und der japanischen Kinki Universität wollen im nächsten Jahr die Eizellen von Elefanten im Kern durch die Knochenzellen des Mammuts ersetzen, um so Embrionen mit Mammut DNA zu züchten. Dann sollen diese Embrionen in Elefantenmütter implantiert werden, da die Spezies laut Wissenschaftler genügend DNA teilen.

Durch die globale Erwärmung wurde der Boden in Ostrussland so weit getaut, dass Forscher auf Knochen mehrerer Mammuts aufmerksam geworden sind, das lässt natürlich aufhorchen, was evt. noch verborgene Dinosaurier betrifft.

Dinosaurier klonen

Was in „Jurassic Park“ alle in helle Aufregung versetzt hat, ist eigentlich möglich, hängt aber weniger an der Technik, sondern vielmehr an noch nutzbarer DNA in gefundenen Fossilen/Überresten, bzw. deren Mangel. Denn alleine die Tatsache, dass sich die Mammut-DNA über 10000 Jahre im Eis gehalten hat, grenzt an ein Wunder, will man nun Dinosaurier DNA finden, die ein ganzes Stück älter ist, wird es kompliziert.

Zwar wurde erst vor einigen Jahren entdeckt, dass Proteine, etwa Blutzellen, auch einige hundert tausende Jahre halten können – Mary Schweitzer und ihr Team fanden und vervielfältigten Blutzellen von einem T-Rex – aber komplette DNA konnte immer noch nicht extrahiert werden.

Patchwork-DNA

Da natürlich immer noch Dinosaurier auf dieser Erde herum rennen (ob nun Vögel oder Echsen) und außerdem mit den Pseudogenen Informationen vorhanden sind, die auf längst ausgestorbene Urgene hinweisen, könnte man eigentlich – wenn man die Zeit und das Geld hat – irgendwann mal aus diesen Informationen und – ich wiederhole – wirklich viel Zeit und Geld einen Setzbaukasten für Dinosaurier Gene basteln, oder etwa nicht?

Pseudogene

Denn Pseudogene, liebevoll auch „Junk DNA“ (Müll-DNA) genannt, sind zwar in sich selbst keine funktionsfähigen Gene, enthalten aber quasi einen Stammbaum der Gene, die zur DNA geführt haben, in der das Pseudogen auch gefunden werden kann.

Matt Ridley hat es in der Time erklärt, als er meinte, es wäre so, als würde man als Anhang zur neusten Word Software eine Bauanleitung einer Schreibmaschine finden.

Na gut, ganz so einfach ist es nicht, denn man kann es wohl eher so erklären, dass sowohl die Schreibmaschine als auch die Software in ihren Anlagen dieselben Elemente haben, so dass man von ihnen absehen kann, dass sie dieselbe evolutionären Grundlagen teilen, wie etwa Affe und Mensch (was beim Schreibmaschine/Software Vergleich wohl eher nicht der Fall ist). So weisen bestimmte Pseudogene im Menschen, die sich auch im Affen befinden, darauf hin, dass diese beiden Spezies dieselben Wurzeln haben, bzw. dasselbe genetische Material teilen (zumindest eine bestimmte Prozentzahl).

Wäre man tatsächlich in der Lage, diese Gene so weit mit Genen von den Nachfahren der Dinosaurier zu verbinden, dass eine Art Patchwork-Saurier zustande kommen könnte – und das ist schon höchst unwahrscheinlich – stünde man vor der nächsten Hürde.

Das nächste Problem wäre dann nämlich das Züchten des Embrios. Beim Mammut könnte es durch die sehr große Ähnlichkeit zwischen Elefant und Mammut klappen (wobei auch das nicht sicher ist), aber die Nachfahren der Dinosaurier sind Vögel und die ähneln sich kaum noch mit den Giganten der Uhrzeit, weshalb es schwierig wäre, eine Form zu finden, in der die Tiere ausgebrütet werden könnten.

Mammuts: Vielleicht, Dinosaurier: Nein

Es bleibt also, wie es war; rein theoretisch besteht ganz entfernt die Möglichkeit, aber solange wir keine originale DNA finden oder aber in der Lage sind, aus der DNA ihrer Nachfahren die Ursprünge heraus zu filtern, wird es nichts mit dem Jurassic Park und ganz ehrlich: das ist vielleicht auch gut so.

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