Römische Bauwerke wie das Kolosseum-Amphitheater stehen seit mehr als 2000 Jahren. Die Baumeister der Antike waren Spezialisten für stabile, imposante Gebäude und Konstruktionen über Wasser sowie fortschrittliche Unterwasserbauten, die sie ebenfalls aus Beton errichteten. Erfahren Sie hier, was den römischen Beton so besonders robust und langlebig macht.
Beton, wie wir ihn heute kennen und nutzen, besteht genau wie damals aus verschiedenen Naturmaterialien, nämlich Zement aus Kalkstein und Ton sowie Sand und Kies als Gesteinskörnung. Um Beton herzustellen, müssen Kalkstein und Tonerden auf 1450 Grad Celsius erhitzt werden, wobei Kohlendioxid freigesetzt wird. Zusammen mit Wasser bildet Zement eine leimähnliche Konsistenz, der die Steinchen verbindet und so ein hartes Gestein bildet. Hohe Tragfähigkeit, Wärme- oder Schallschutz – unterschiedliche Mischverhältnisse des Betons ergeben unterschiedliche Betonarten. für verschiedene Einsatzbereiche und Bau-Anforderungen.
Römer nutzen für Beton Kalk und Vulkanasche
Ein internationales Forscherteam der University of California, Berkeley hat nur herausgefunden, dass der römische Beton nicht nur stabiler, sondern auch umweltschonender hergestellt wurde als der Beton, den wir heute noch verwenden – und zwar weltweit 19 Milliarden Tonnen pro Jahr.
Im Gegensatz zum Römer-Beton, ist die Herstellung von modernem Beton aus sogenanntem Portlandzement für „sieben Prozent des Kohlendioxidausstoßes verantwortlich, den die Industrie jährlich in die Luft pustet“, sagt Paulo Monteiro von der University of California.
Für die Herstellung des antiken Betons nutzen die römischen Baumeister ebenfalls Zement als Klebstoff, stellten diesen aber aus Kalk und Vulkanasche her. Dabei reichte es aus, das Gemisch auf lediglich 900 Grad Celsius zu erhitzen, was weniger umweltschädliches Kohlendioxid freisetzt.
So stellten die Römer Unterwasserbeton her
Für Unterwasserbeton mischten sie, wie der Architekt und Ingenieur Marcus Vitruvius Pollio beschreibt, „einen Mörtel aus Kalk und Vulkanasche, versetzen diesen mit Tuff und füllten ihn in eine Holzverschalung. Das Meerwasser löst dann eine chemische Reaktion aus, der Kalk bindet Wasserstoffmoleküle und wird zusammen mit der Asche zu einem Jahrtausende überdauernden Zement.“ Verantwortlich für die Festigkeit des Betons, so vermuten die Forscher, ist die verwendete Vulkanasche, die Aluminium enthält.
Hinweis: Die Ergebnisse wurden im „Journal of the American Ceramic Society“ veröffentlicht.
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