Klischees sind doch nicht nur schlecht!

Im Ernst. Wer von Ihnen hat noch nicht zum eigenen Vorteil mit einem Klischee gespielt? Welche Frau unter Ihnen hat noch nie absichtlich „geschwächelt“ um einen Mann zum Tragen der eigenen Taschen zu überreden? Welcher Mann hat noch nie Ungeschicklichkeit im Haushalt vorgetäuscht, um lästigen Pflichten zu entkommen?

Welcher Farbige kämpft freiwillig und offenherzig gegen das Klischee des „gut ausgestatteten Schwarzen“? Welcher Italiener ist beleidigt über die allgemeine Annahme, dass aus Italien das beste Eis und großartige Pizza käme? Keiner, genau.
Tatsächlich neigt doch jeder unter uns dazu, positive Klischees gern unverleugnet auf sich beruhen zu lassen und über jedes Negativ-Klischee regelmäßig genervt zu schimpfen.

Deutsche sind humorlos, tragen nur Lederhosen und Dirndl und tanzen scheiße. – „So eine Gemeinheit, primitive Idioten, immer diese blöden Klischees!“
Deutsche sind fleißig, vorbildlich pünktlich und machen gute Produkte. „… *zustimmendes Schweigen*“

Wer klug ist, nimmt beide Arten von Vorurteilen einfach hin. Die Meinung jedes Fremden kann man sowieso nicht ändern und alle die sich die Mühe machen, einen persönlich kennenzulernen, sehen früh genug, was wirklich hinter dem Image steckt.

Gutes Eis nur aus Italien?

Aber mal ehrlich, es macht doch auch Spaß, mit Klischees zu spielen. Vor allem bei der Partnerwahl. Ein unschuldiges Augenklimpern, ein wenig Verletzlichkeit , hübsches Make-Up und ein netter Ausschnitt – natürlich entspricht keine Frau rund um die Uhr diesem Klischee. Sobald sie es aber tut, und das doch meist bewusst, wird der Beschützerinstinkt des Mannes wesentlich stärker angesprochen. Die Flirt-Chancen steigen.
Umgekehrt gilt dasselbe für Männer. Sobald sie so tun, als ob sie finanziell gut dastünden (Frau zum Essen einladen; gut gekleidet auftreten usw.) fliegen ihnen leichter die weiblichen Herzen zu. Und das nicht, weil die Frau von Natur aus geldgierig ist, sondern weil sie von Natur aus einen Versorger sucht, der sie und den eventuellen Nachwuchs durchfüttern kann. Und wenn der Mann nicht nach Geld aussieht, dann springen Damen auf Muskeln, Drei-Tage-Bärte oder leiche Verschwitztheit an – so ein Mann könnte sie schließlich vor Gefahren schützen, bei dem kann man sich sicher fühlen.

Wie man sieht, kann man mit etwas Intelligenz auch für sein persönliches Glück viel herausholen, wenn man nur ein wenig mit Klischees spielt.

Übrigens hier ein paar weitere Klischees, gegen die sicher keiner der Gemeinten protestieren würde: Franzosen sind gute Liebhaber, Latino-Frauen sind leidenschaftlich und umwerfend im Bett, Japaner zeichnen die schönsten Comics, Boxer aus den Ostblock-Staaten sind die besten, Großmütter kochen fantastisch.

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One Comment

  1. Kristin

    11. März 2008 at 18:50

    und noch ein Klischee:
    Männer sind ja sooooo wehleidig. Ein Schnupfen, und sie denken sie sind am sterben!
    Ich hab so ein Exemplar zu hause 😉 und kenne noch genügend andere.
    Ein Freund wurde mal von einer Biene gestochen. Er lag den ganzen Tag im Bett und musste „betutelt“ werden. Einfach unglaublich.
    Dieses Klischee ist einfach nur wahr!

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