Sanieren oder neu bauen?

Viele Hausbesitzer oder solche, die es werden wollen, sehen sich bei Altbauten oft der Frage gegenübergestellt, ob es besser ist, auf dem Grundstück neu zu bauen oder ob das vorhandene Gebäude lieber saniert werden sollte. Statistisch gesehen ist bei jedem zehnten Wohnhaus in Deutschland eine Sanierung unwirtschaftlich. Nur – wie findet man heraus, ob sich eine Sanierung noch lohnt?


Ist das Wunschhaus schon gebaut?

Hilfreich für diese Entscheidung ist es, zu hinterfragen, inwieweit das bestehende Gebäude bereits den eigenen Vorstellungen entspricht. Sind Fassade, Aufteilung und Inneneinrichtung so wie gewünscht, kann ein Neubau unter Umständen unrentabel sein. Dabei gilt auch zu überprüfen, ob vorhandene Details, auf die man besonderen Wert legt, überhaupt reproduziert werden können. So kann zum Beispiel der Abriss von Stuckarbeiten, Fassadenmalereien oder Schnitzereien einen unersetzbaren Verlust bedeuten.

Freud und Leid bei Alt- und Neubauten

Für den Abriss eines durchschnittlichen Einfamilienhauses fallen Kosten von etwa 10.000 Euro an. Bevor man mit einem Neubau beginnen kann, muss das Gebäude genau geplant werden. Hierfür benötigt man einen Architekten. Auch wer sich für ein Fertighaus entscheidet, bekommt vom Anbieter meist eine Architektengebühr berechnet.

Dem gegenüber: Altbauten. Hier steckt der Teufel häufig im Detail! Müssen Wasser- und Elektroleitungen ersetzt werden, kann dies zu einer nicht enden wollenden Odyssee werden, gleichzeitig kann sogar die Statik des Hauses in Mitleidenschaft gezogen werden. Auch gilt es vorausschauend zu planen: Wie ist es um die Dämmung des Hauses bestellt? Eventuell kann sich die durch eine Sanierung angefallene Ersparnis in kürzester Zeit amortisieren, wenn die dort anfallenden Heizkosten gegenüber denen eines Neubaus unverhältnismäßig hoch sind.

Die Tendenz geht zum Neubau

Im kommerziellen Bereich sind Neubauten der Regelfall. Schaut man sich Supermärkte und Einkaufspassagen an, stellt man fest, dass ganze Einkaufsalleen umziehen und ihre alten Verkaufsräume einfach leer stehen lassen, da die Kosten einer Neuerschließung häufig günstiger sind, als ein Abriss. Zudem entsteht so keine Pausenzeit, in der das Geschäft seine Türen geschlossen halten muss.

Wer sich für eine Sanierung entscheidet, sollte vorher in jedem Fall von einem Experten überprüfen lassen, in welchem Zustand sich das Haus tatsächlich befindet, denn die Oberflächenoptik gibt meist nur wenig Aufschluss über die Beschaffenheit des Fundaments. Wer nicht über ein großes Vermögen verfügt, tut gut daran, alle Vor- und Nachteile gegeneinander genau abzuwägen.



Inhaber des Bildes: khorixas – Fotolia

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