Sue Townsend – Die verschollenen Tagebücher des Adrian Mole

Sue Townsends herrlich chaotischer Held Adrian Mole ist – ein bisschen älter, ein bisschen pessimistischer – zurück! Mit den „verschollenen Tagebüchern des Adrian Mole“ erzählt das bereits siebte Buch der Romanreihe das Leben des „beautiful losers“ zur Zeit der Jahrtausendwende, 1999-2001.

Adrian Mole und die verschollenen Tagebücher

Adrian Mole ist zurück! Mit 33, eher schlecht als recht verdienender, alleinerziehender Vater und selbsternannter Intellektueller, der sich noch immer als selbstverständlich erfolgloser Schriftsteller versucht, ist er nun genau so alt wie Jesus, als dieser starb. Als ob dies jedoch nicht reichen würde, macht seine liebenswerte nur leider völlig chaotische Familie ihm das Leben schwer. Bruder William will in seiner Freizeit, wenn er in der Schule nicht gerade die Funktion eines Heißluftballons mit Hilfe eines Kondoms erklärt, einem Fanclub für Schwerverbrecher beitreten. Seine Eltern wollen Adrian mit seiner Jugendliebe, der politisch aktiven Pandora verkuppelt. Die hat jedoch ganz anderes im Sinne: Sie will nichts Geringeres als die erste Ministerpräsidentin der Labour Party werden. Das einzig Verlässliche in der Familie ist die andauernde Beziehung von Adrians kleiner Schwester zu einem drogensüchtigen, ganzkörpergepiercten Kaputtnick. Rosig sieht irgendwie anders aus, dramatisch aber auch. Genau der richtige Zeitpunkt also, um sich Hals über Kopf in eine Affäre mit der Immobilienverwalterin Pamela Pigg zu stürzen, schließlich plant Adrian gerade ja – wie passend – eh umzuziehen.

Diese und andere alltägliche Katastrophen, wie eine Läuseplage, die Freundschaft zu seinem erblindeten Freund Nigel und ein Erdbeben in Leicaster vertraut das sympathische 30Something seinem Tagebuch an.

Sue Townsend’s erfolgreiche Tagebuchreihe geht weiter

Mit „Die verschollenen Tagebücher des Adrian Mole“ veröffentlicht Sue Townsend bereits das siebte Buch der Reihe, die mit den beiden ersten Bänden über den heranwachsenden Adrian Mole zu den beliebtesten Klassikern der Jugendliteratur in Großbritannien zählt. Beißend komisch und very british beschreibt sie die kleinen und großen Katastrophen des nie erwachsen werden wollenden Alltagshelden Adrian. Wenn der Humor auch manchmal droht in platte und abgedroschene Klischees abzurutschen, so bügeln die gesellschaftskritischen und politischen Passagen der überzeugten Monarchiegegnerin Townsend dies jedoch gekonnt wieder aus. Nachdem die in Folge ihrer Diabetes erblindete Autorin nach dem letzten Band „Adrian Mole und die Achse des Bösen“ verkündete, dies sei ihr letzter Roman, sind „die verschollenen Tagebücher des Adrian Mole“ in der Zeit vor dem Irakkrieg als Rückblick angesiedelt. Der am 1. Dezember auf dem deutschen Buchmarkt erscheinende Roman schafft es wie seine Vorgänger, dass sich durch die subjektive Erzählweise in Form des Tagebucheintrags jung und alt mit Adrian, seinen Problemen und ihren dreiviertel-mittelprächtigen Lösungen identifizieren können und bis zum Ende gespannt mitfiebern.

Sue Townsend – Die verschollenen Tagebücher des Adrian Mole erscheint am 1. Dezember 2009 auf Deutsch im Heyne Verlag.

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