Was verbirgt sich hinter der Zellbank von Wildtieren

Den Artenschutz von Tieren auf diesem Planeten haben sich viele Menschen zur Aufgabe gemacht. Tierschützer kämpfen für den Erhalt von Lebensräumen wilder Tiere. Zoos versuchen die letzten Exemplare aussterbender Tierarten zu retten. Und Wissenschaftler am Lübecker Fraunhofer-Institut gewinnen Stammzellen von Tieren und frieren diese ein – für eine ferne Zukunft.

Genetische Informationen von Wildtieren gewinnen

Während also Tierschützer und Mitarbeiter in Zoos versuchen, die derzeit lebenden Tiere zu retten, konzentrieren sich die Forscher am Lübecker Fraunhofer-Institut auf die genaue Dokumentation der Tierarten. Denn rein biologisch betrachtet, befinden sich alle nötigen Daten über ein Tier und die Tierart in den adulten Stammzellen. Die Sammlung dieser Daten ist damit ein wichtiger Beitrag zur Rettung aussterbender Tierarten. Die Forscher suchen nun nicht nach den letzten Exemplaren einer Tierart in der Wildnis. Sie bekommen Hilfe von heimischen Zoos. Stirbt beispielsweise ein seltenes Tier in einem umliegenden Zoo, fahren die Forscher dorthin und sammeln erste Gewebeproben. Anschließen werden die Proben genutzt, um Stammzellen zu gewinnen. Auch aus der Nachgeburt eines Neugeborenen können diese Zellen gewonnen werden.

Genetische Informationen von Wildtieren aufbewahren

Liegen die Stammzellen einer Tierart vor, werden diese eingefroren. Dazu werden die Stammzellen zusammen mit einem Gefrierschutzmittel in kleine Röhrchen gefüllt. Anschließend werden sie mit Stickstoff auf minus einhundertvierzig Grad herunter gekühlt. Die Zellen sterben bei diesem Prozess nicht, sondern stoppen nur alle Abläufe. Dieser Prozess macht es möglich, die Stammzellen auch nach Jahrhunderten wieder auftauen zu können. Sie stehen dann – als Informationsgrundlage über verschiedene Tierarten – der Forschung zur Verfügen. Theoretisch könnte man aus diesen Stammzellen aber auch Tiere klonen. Die heutigen Wissenschaftler sind von diesem Ziel zwar noch weit entfernt, in der Zukunft könnte die entstehende Datenbank aber ausgestorbene Tierarten wiederbeleben. In der Cyro-Brehm-Zellbank befinden sich derzeit etwa siebzig Stammzellproben von Wildtieren. Eine sehr geringe Menge. Denn es gibt – derzeit – 54000 Wirbeltiere und 4629 Säugetiere auf unserem Planeten.

Sammlung der Zukunft

Die Zellbank von Wildtieren ist damit ein ambitioniertes Projekt, die genetischen Informationen zahlreicher Wildtiere zu erhalten. In eingefrorener Form können sie Jahrhunderte überdauern und zukünftigen Generationen nützliche Informationen über die evolutionäre Entwicklung dieser Tiere liefern.

Bildurheber: Marcel Schauer – Fotolia

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