Christian von Aster: „Das abartige Artefakt“ – Teil 2 der großen „Erzferkelprophezeiung“

Für Freunde der Mittelalter- oder der dunklen Szene ist Christian von Aster längst kein Unbekannter. Im Eigenverlag hat er geniale Geschichten herausgebracht, die nun nach und nach endlich entsprechend gewürdigt werden. Mit der Zwergen-Trilogie dürfte er aber endgültig den Durchbruch geschafft haben.

Mein Lieblingsband der drei Bücher um die sagenumwobene „Erzferkelprophezeiung“ ist Teil 2, „Das abartige Artefakt„. Das etwas andere Reich der Zwerge ist nach dem ersten Kampf von „Zwerg und Überzwerg“ schon wieder in Gefahr.

Immer noch scheint das Ende der großen Dynastie absehbar. Zu dumm, dass im letzten großen Krieg alle weiblichen Zwerge umgekommen sind. Nun hüten sie die verbliebenen Eier (Ja, Zwerge schlüpfen aus Eiern – Wusstet ihr das noch nicht?) wie ihre Augäpfel oder wohl besser ihre Biervorräte. Für jeden Zwerg, der stirbt, werden zwei Eier geholt. Nur ebenfalls zu dumm, dass diese sich auch bald dem Ende zuneigen.

Und als wäre das nicht schon genug, so gibt es eine Prophezeiung, die sogenannte Erdferkelprophezeiung, über den Untergang des Zwergenreiches. Ein Zwerg soll kommen, der kein Bier trinkt! Ungeheuerlich! Doch es geht noch schlimmer, viel schlimmer…

Gerade hatte der Schicksalszwerg den Überzwerg besiegt, das Chaos scheint abgewendet und die Prophezeiung erledigt, als sich neues Ungemach regt. Der Kampf mit dem Überzwerg hat so manche Veränderung mit sich gebracht. Und dann macht sich noch das organisierte Verbrechen breit…

„Das abartige Artfekat“ ist spannender, unvorhersehbarer und die Charaktere gehen tiefer als beim ersten Teil „Zwerg und Überzwerg“. Man kann deutlich eine Entwicklung beim Autor von Aster beobachten.

Ja, zugegeben die Geschichte und damit wohl auch meine Inhaltsangabe 😉 ist nicht wirklich verständlich, wenn man Band eins nicht kennt. Daher sollte man unbedingt von vorne einsteigen. Wie ihr wahrscheinlich schon gemerkt habt, unterscheidet sich die Zwergenwelt des Herrn von Aster sehr von den üblichen Fantasy-Geschichten. Er hat sich sichtlich bemüht sich von alten Klischees abzugrenzen und karikiert diese wo er nur kann. So kommt man an viele Stellen gar nicht mehr aus dem Schmunzeln heraus.

Die Zwergen-Trilogie stilistisch toll, spannend, kurzweilig und humorvoll. Was will man bei guter Fantasy-Unterhaltung mehr?

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