Der „Bockmist“ des Hugh Laurie – Gar nicht so mistig

Den meisten wird Hugh Laurie wohl in seiner Rolle des Dr. House in der gleichnamigen Serie bekannt sein, doch er ist auch Autor. Ich muss ehrlich gesagt zugeben, dass ich mir auch erst dachte: „Oh Gott, noch so ein Schauspieler, der mal eben kräftig absahnen will und seine Popularität für irgendeinen Mist, Bockmist eben, ausnützt.“

Doch da habe ich mich wirklich getäuscht. Das Buch ist eigentlich bereits 1996 erschienen und zwar unter dem Titel „Der Waffenhändler“. Doch da war Laurie noch nicht bekannt. Erst als Dr. House so ein Erfolg wurde haben windige Verlage das Buch wieder rausgekramt und ihm einen house-mäßigeren Titel verpasst, den ich übrigens ziemlich bescheuert finde. Und nun hält sich“Bockmist“ seit Wochen in den Bestseller-Listen. Ist schon komisch wie das manchmal läuft. Kommerz hat halt so seine eigenen Wege…

Jedenfalls, hat „Bockmist“ nichts mit Dr House zu tun. Es ist klassischer britischer Humor gepaart mit einem anderen britischen Vorzeigeexport, nämlich James Bond. Doch Hugh Laurie, der schon früher mal im Autorenteam der Serie „Black Adder“ (genial von und mit Rowan Atkinson – kann ich nur empfehlen), macht seinen Protagonisten zu einem Bond wider Willen, den eher die Frauen um den Finger wickeln als umgekehrt.

Thomas Lang, der zwar als Sicherheitsbeamter ein Spezialist im Umgang mit allen möglichen Waffen ist und auch diverse Nahkampftechniken beherrscht, verliebt sich Hals über Kopf in Sarah Woolf. Doch die Schöne bringt ihm nichts Gutes. Über Nacht findet sich Lang zwischen den Fronten des internationalen Waffenhandels und Terrorismus wieder. Wie kann er da schnellstmöglich seinen Kopf wieder aus der Schlinge ziehen?

Hugh Laurie erfindet zwar nicht den britischen Humor neu. Und ein Vergleich mit Douglas Adams wie im Klappentext, ist nun wahrlich übertrieben, aber er schafft es einen kurzweilig und gut zu unterhalten. Manche Passagen muten zwar etwas lang an, aber sein etwas wirrer Stil hat mit sehr gut gefallen und die satirischen und schwarzhumorigen Elemente sind gut gelungen.

Eine perfekte Lektüre für Zwischendurch oder für den Urlaub. Und ganz wichtig, Dr. House dabei vergessen, reiner PR-Gag der Verlage…

Das zweite Buch von Hugh, „Der Papiertiger“, soll übrigens nächstes Jahr erscheinen.

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