Massensterben der Gnus hat positiven Einfluss auf Ökosystem

Massensterben der Gnus nimmt positiven Einfluss auf Ökosystem

Sie leben im Süden und Südosten Afrikas und sind bekannt für ihre riskanten Wanderungen, bei denen jedes Jahr über eine Million Tiere auf ihrem Weg zu neuen Futterstellen den Mara-Fluss überqueren – Tausende überleben die Reise nicht, dafür sorgen Krokodile und rutschige steile Ufer. Erfahren Sie hier mehr über das Massensterben und die Vorteile für das Ökosystem.

Tragisch: Für viele Tiere endet die Reise im Fluss

Zwischen Ende Mai und Anfang Juni verabschiedet sich die Regenzeit. Die Gnus ziehen aus Futtermangel in Kolonne nach Norden. Hier ist das Gras vereinzelt noch grün und saftig. Auf ihrer Reise müssen sie den Mara-Fluss in die Masai-Mara-Ebene in Südkenia überqueren – wo Hunderte Krokodile schon sehnsüchtig auf sie warten. Ende des Jahres beginnt dann wieder die Regenzeit, woraufhin die Tiere erneut die Todesfalle überqueren müssen. Die meisten der Gnu-Opfer sterben beim Versuch, das glitschige Ufer zu erklimmen. Sie fallen in den Fluss und ertrinken.

Der Mara-Fluss ist knapp 400 Kilometer lang, entspringt in Kenia, fließt durch Tansania, durchquert die Serengeti im Norden und mündet in den Sümpfen des Viktoriasees. Er ist der einzige Fluss im Serengeti-Nationalpark, der ganzjährig Wasser führt – und ist damit ein Magnet für viele Tierarten.

Die Natur profitiert vom Gnusterben

Für die Gnus ein Fluch, für das Ökosystem ein Segen: Wissenschaftler der Yale University in New Haven belegen in einer Studie, dass die Biomasse der Gnukadaver ungefähr der von zehn Blauwalen pro Jahr entspricht – und ein ausgewachsener Blauwal wiegt bis zu 200 Tonnen. Folge: Unmengen an Nährstoffen gehen in den Fluss über und dienen zahlreichen Flussbewohnern wie Krokodilen, Fischen und aasfressenden Vögeln über Monate als Nahrungsgrundlage. Selbst die Knochen „ernähren“ den Fluss über Jahre, indem tonnenweise Kohlenstoff, Stickstoff und Phosphor in den Fluss gelangen.

Über 1,5 Millionen Gnus leben in Afrika

Gnus sind Wiederkäuer, sehen aus wie dünne Rinder, gehören zur Gattung der Antilopen und leben in großen Herden. Nicht alle wandern. Häufigster Vertreter ist das Serengeti-Weißbartgnu mit über 1,3 Millionen Tieren. Gnus können eine Schulterhöhe von einem und bis zu 1,5 Metern erreichen. Das Gewicht eines ausgewachsenen Bullen beträgt bis zu 250 Kilogramm.

Bild: Fotolia, 109399367, gudkovandrey

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