Wie wiege ich mein Fahrzeug mit Radlastwaagen richtig?

Der beste Freund des Menschen ist der Hund. Jedoch ist der beste Freund des Deutschen das Auto. So oder mit vielen anderen Möglichkeiten kann man die Zuneigung der Deutschen zu Autos sicherlich beschreiben. Damit es dem Auto oder einem anderen fahrbaren Untersatz langfristig gut geht, wird es in regelmäßigen Abständen von Experten gewartet. Dabei ist ein wichtiges Werkzeug die Radlastwaage. Was die Aufgabe der Radlastwaage ist, wird im Folgenden erläutert.

Sicherheit durch die richtige Lastenverteilung

Als am Ende des 19. beziehungsweise am Anfang des 20. Jahrhunderts das Automobil erfunden wurde, steckte da bereits viel Technik und Erfindergeist unter der Haube. Schon im frühen Zeitalter des Automobils gab es Motoren, die mit Strom, Wasserdampf oder Brennstoff betrieben wurden. In den vergangenen 100 Jahren hat sich der technische Fortschritt vervielfältigt und Autos sind so effizient wie nie. Die Sicherheit nimmt, trotz hoher Geschwindigkeiten, stetig zu. Insassen in modernen Fahrzeugen fahren ebenfalls so sicher wie nie. Um diese Sicherheit zu gewähren, wurden auch die Mittel zum Überprüfen und Warten von Fahrzeugen besser. So wurde schon immer darauf geachtet, die Last eines Fahrzeugs gleichmäßig zu verteilen. Die hierzu benötigte Präzision der verwendeten Waagen wurde durch den Einsatz von digitalen Radlastwaagen erheblich verbessert.

Wofür benötigt man Radlastwaagen?

Viele Hobby-Schrauber haben bereits Bekanntschaft mit Radlastwaagen gemacht. Besonders Besitzer von Wohnmobilen der Marke Eigenbau. Da das gesamte Gewicht des Wohnmobils inklusive Einbauten ein bestimmtes Gewicht nicht überschreiten darf (meist 3,5 Tonnen), erwarten viele Wohnmobil-Schrauber das Messergebnis beim TÜV mit gemischten Gefühlen.

Wenn Sie dachten, dass Radlastwaagen ausschließlich dem Zweck dienen, das Gewicht von Fahrzeugen zu ermitteln, haben Sie sich geirrt. Neben der Gewichtsermittlung von Fahrzeugen werden Radlastwaagen benötigt, um die konkrete Lastverteilung des Fahrzeugs zu ermitteln. Da das Fahrzeug die Lasten an unterschiedlichen Stellen verbaut hat, wie beispielsweise den schweren Motor vorne oder hinten, muss die Radlastverteilung aus Sicherheitsgründen überprüft und nachjustiert werden. So kann das Gewicht des Fahrzeugs mit dem Fahrwerk und dem Federbein gleichmäßig verteilt werden. Viele denken, dass ein gleicher Abstand zwischen Kotflügel und Radmitte ein positives Anzeichen für eine gleichmäßige Radlastverteilung ist. Diese Regel kann stimmen, in den meisten Fällen handelt es sich jedoch um einen Irrtum. Auch wenn zwischen Radmitte und Kotflügel unterschiedliche Abstände vorhanden sind, kann die Radlastverteilung korrekt eingestellt sein. Auch wenn der äußere Blick durch die asymmetrische Einstellung etwas gestört werden kann, so geht in diesem Fall Sicherheit deutlich vor Ästhetik. Eine gleichmäßige Radlastverteilung sorgt dafür, dass beim Abbremsen und beim Arbeiten des ABS (Antiblockiersystem) ein Ausschlagen des Fahrzeugs verhindert wird.

Die Funktion von Radlastwaagen

Heutzutage werden digitale Radlastwagen verwendet. Wie auch andere elektronische Waagen arbeiten Radlastwaagen mittels DMS-Verfahren (Dehnungsmesstreifen). Dabei wird die Verformung beziehungsweise die Dehnung des Streifens gemessen und somit die von oben einwirkende Kraft in Kilogramm ermittelt. Mit dieser Art der Gewichtsermittlung ist das Ergebnis sehr präzise. Radlastwaagen bestehen dabei aus vier einzelnen Waagen, für jedes Rad eine Waage. Die ermittelten Werte werden von den vier einzelnen Wagen übermittelt und zusammengetragen, sodass eine mögliche Nachjustierung der Gewichtsverteilung vorgenommen werden muss.

Wie verwenden Sie Radlastwaagen richtig?

Damit Sie die Messung der Radlastverteilung durchführen können, sollten die vier einzelnen Waagen der Radlastwaage so platziert sein, dass das Fahrzeug mit allen vier Rädern mittig auf je einer Waage stehen kann. Zudem ist es wichtig, dass alle vier Waagen eben stehen. Dafür sollte im Voraus die Bodenbeschaffenheit auf die Ebenheit überprüft werden. Wenn Sie die Waage platziert haben, kann nun das Fahrzeug auf die Waage auffahren. Wichtig ist, dass Sie das Fahrzeug in ungeladenem Zustand auffahren, damit das Ergebnis nicht durch eine temporäre Beladung verfälscht wird.
Das Messergebnis kann je nach Radlastwaage durch einige Faktoren wie die Konstruktion des Fahrwerks oder die Außentemperatur beeinflusst werden. Nichtsdestotrotz werden in der praktischen Anwendung Messergebnisse mit einer Präzision zwischen 0,1 Prozent und 1 Prozent geliefert.

Hauptsächlich kann die Radlastverteilung zwischen den Rädern rechts und links gleichmäßig verteilt werden. Die Verteilung der Lasten von den Vorderrädern auf die Hinterräder ist grundsätzlich nicht möglich. Diese Verteilung ist nur eine Option, wenn der Motor des Autos mittig verbaut ist.
Daher wird versucht, sowohl jeweils zwischen den Vorderreifen und den Hinterreifen eine 50/50-Verteilung zu ermöglichen beziehungsweise die Lasten diagonal zu verteilen. Das heißt: zwischen dem linken Vorderrad und dem rechten Hinterrad auf der einen Seite und dem rechten Vorderrad und dem linken Hinterrad auf der anderen Seite.

Wahlkriterien bei Radlastwaagen

Natürlich ist bei der Wahl der richtigen Radlastwaage wichtig zu wissen, für welchen Typ Fahrzeug die Waage benötigt wird. Grundsätzlich haben Radlastwaagen einen Messbereich zwischen 600 und 20.000 Kilogramm. Jedoch sind einige Waagen besser für leichtere und einige Waagen besser für schwerere Fahrzeuge geeignet. Je nachdem, wie die Waage eingesetzt werden soll, ist die Wahl zwischen einer mobilen und einer stationären Radlastwaage zu treffen. Bei mobilen Radlastwagen sollten Sie darauf achten, dass eine Rampe zum Auffahren direkt mit angebaut oder in wenigen Handgriffen anzubringen ist. Des Weiteren müssen Sie sich entscheiden, ob das Messergebnis von den einzelnen Waagen abzulesen oder mittels Kabeln übertragen werden soll. Zudem kann eine Datenübertragung per Funk gewählt werden, um den Komfort bei der Arbeit zu verbessern. Um die richtige Entscheidung bei den vielen Optionen zu treffen, sollten Sie einen Fachhändler für Radlastwaagen aufsuchen. Die Qualität der Radlastwaagen sowie der Service von der As-Wägetechnik GmbH haben sich in dieser Hinsicht bewährt. Die As-Wägetechnik GmbH ist ein Experte für Labor- und Industriewaagen und bringt ein hohes Know-how mit in die Beratungsgespräche.

Fazit

Um die Sicherheit in jeglichen Fahrzeugen zu gewährleisten, ist die Verteilung der Lasten des Fahrzeugs essenziell. Dabei sollten Sie ein Werkzeug an der Hand haben, das verlässlich und handlich ist. Egal, ob langjähriger und erfahrener Kfz-Mechatroniker oder Hobby-Schrauber in der heimischen Garage: Um die richtige Radlastwaage zu finden, sollten Sie einen Fachmann zurate ziehen.

Bild: pixabay.com, BerndSold, 611004

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