Linksverkehr: Warum fahren die Briten links?

Linksverkehr: Warum fahren die Briten links?

Linksverkehr ist eine absolut einleuchtende Erscheinung: Es gibt ein Gegenstück zu Allem. Ist nun aber Linksverkehr das Gegenstück zum Rechtsverkehr oder andersrum? Was war zuerst da?

Es ist schwierig an Informationen darüber zu kommen, was zuerst da war, Rechts- oder Linksverkehr, auch ist keine der beiden Fahrweisen sicherer als die andere. Nichts desto trotz ist die Methode des Rechtsverkehrs weitaus verbreiteter.

Linksverkehr: Falschherum?

Die Festlegung, nach welcher Seite Fortbewegungsmittel einander auszuweichen haben, wurde zunächst durch Konvention, später dann durch Rechtsvorschriften festgelegt, um Unfälle zu vermeiden. Es gibt heute 59 Länder, in denen Linksverkehr herrscht, hauptsächlich frühere Englische Kolonien, aber auch in den meisten Asiatischen Ländern, wie zum Beispiel Japan, in Teilen von Afrika, Nord- und Südamerika wird auf der linken Seite gefahren.
Dass die worthabenden Männer damals Rechts-, bzw. Linkshänder waren und danach die Straßenverkehrsordnung festlegten, ist jedoch fraglich.

Hypothesen zum Linksverkehr

Es gibt viele Annahmen darüber, wie der Linksverkehr entstanden sein könnte. Eine davon besagt, dass die mittelalterlichen Ritter in England zur Mehrzahl Rechtshänder waren  und somit auch ihr Schwert in der rechten Hand hielten. Bei Ritterkämpfen ritt man dementsprechend auf der linken Seite.
Eine weitere Idee ist die Übertragung von Schifffahrt auf den Landverkehr. Das Schiffsruder der Briten war an Steuerbord – rechts – montiert.
Eine weitere These ist die, dass rechtshändige Personen ihre Pferde von links besteigen, also das rechte Bein über den Körper des Pferdes schwingen. Aus diesem Grund wurde von der linken Seite bevorzugt losgeritten, was sich irgendwann so einbürgerte. Trafen sich mehrere Reiter, so konnten sie sich mit der rechten Hand begrüßen.

Die Hypothesen zum Linksverkehr werfen nun eine neue Frage auf: Wie kam es dann zum Rechtsverkehr? Auf einer römischen Münze aus der Zeit um 50 v. Chr. Und 50 n. Chr. sieht man zwei Reiter an der rechten Schulter aneinander vorbeireiten – Linksverkehr.
In Wahrheit herrschte früher tatsächlich überall Linksverkehr. Im frühen 20. Jahrhundert, vermutlich mit der Erfindung des Autos, 1886 von Carl Benz, das immer häufiger auf den Straßen vorkam, stellten mehr und mehr Länder ihre Verkehrsordnung auf rechts um, auch um sich dem System der Nachbarstaaten anzupassen. Den letzten Schritt machte dabei Schweden im Jahr 1967. Viele Länder haben die alte Verkehrsordnung traditionellerweise beibehalten.

Bildquelle: Pixabay, 3dmann_eu

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One Comment

  1. herbeck

    19. Juni 2012 at 23:10

    da die meisten menschen rechtshänder waren und die pferdekutschen in der mitte der strassen fuhren wurde der linksverkehr eingeführt , denn wenn bei rechtsverkehr ein rechtshänder die peitsche geschwungen hätte dann wäre das wohl sprichwörtlich ins auge gegangen ( fussgänger) von daher linksverkehr (peitsche nach der mitte der strasse schwingen )

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